10. Sep. 2017

Endresultate favorisieren Pembrolizumab in der Zweitlinien-Behandlung von urothelialem Karzinom

Die vollständigen Ergebnisse der KEYNOTE-045 Studie bestätigen ein signifikant verlängertes Überleben bei Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom nach Erhalt von Pembrolizumab nach anfänglicher Chemotherapie, verglichen mit einer alternativen Chemotherapieform.1

Die neuen Daten unterstützen die zwischenzeitlich publizierten Ergebnisse2 und zeigen einen „eindrucksvollen Erfolg im Setting des urothelialen Karzinoms, welches sich im metastasierenden Stadium als höchst letal darstellt“, so Studienleiter Dr. Ronald de Wit, Erasmus University Medical Center Rotterdam, Niederlande. „Pembrolizumab ist das erste verfügbare Medikament, welches das Überleben in der Zweitlinien-Therapie nach Chemotherapie verbessert. Nicht alle Patienten haben darauf angesprochen, aber doch ein erheblicher Anteil, und das mit Ansprechreiten weit über ein“, merkte de Wit an.

Im Rahmen dieser Phase-III-Studie wurden Patienten mit rezidivierendem oder fortgeschrittenen Urothelkarzinom nach Platin-basierter Chemotherapie in einen Pembrolizumab-Arm (n = 272), oder einen Vergleichsarm mit (investigator´s choice) Paclitaxel, Docetaxel oder Vinflunine Chemotherapie (n = 270) randomisiert.

Die aktuellen Ergebnisse eines 22,5 Monaten-Follow-Ups zeigten eine annähernd dreimonatige Überlegenheit im Gesamtüberlegen (OS) in der Pembrolizumab-behandelten Patientengruppe verglichen mit der Zweitlinien-Chemotherapie-Gruppe (median 10,3 Monate vs. 7,4 Monate), mit einer Verbesserung im Hazard Ratio (HR) von 0,73 bis 0,70 (p = 0.0003), so de Wit. Das progressionsfreie Überleben (PFS) war allerdings nicht signifikant unterschiedlich (2,1 Monate für Pembrolizumab vs. 3,3; HR 0,96; p = 0.32).

„Viele Patienten profitieren auch von einer Zweitlinien-Chemotherapie, aber diverse Nebenwirkungen verhindern typischerweise eine verlängerte Behandlung, während Pembrolizumab gut toleriert wird,“ sagte de Wit. Unter Pembrolizumab traten bei 62,0 % der Patienten behandlungsbezogene unerwünschte Nebenwirkungen. Im Vergleich waren es 90,6 % bei Patienten unter Chemotherapie.

Zusätzlich erfolgte in der 15. Woche eine Messung der Lebensqualität (QOL) und es zeigten sich, wie bereits in einem vorangegangenen Bericht dargestellt, bessere Ergebnisse in der Pembrolizumab-Gruppe. „Insgesamt bietet die Therapie mit Pembrolizumab bessere Überlebensraten, das bessere Nebenwirkungsprofil und eine bessere QOL und ermöglicht dadurch einen neuen Therapiestandard in der Zweitlinien-Behandlung des urothelialen Karzinoms“, ergänzte er.

Dr. Maria De Santis, Universität Warwick, Coventry und Queen Elizabeth Spital, Krebszentrum, Birmingham, UK, merkte zur Studie an: „Diese upgedateten KEYNOTE-045 Ergebnisse sind wichtig, denn sie bestätigen einen Benefit im Gesamtüberleben durch Pembrolizumab im Vergleich zur mit Chemotherapie (investigator´s choice) vorbehandelten Patienten. Das ist besonders wichtig, da das progessionsfreie Überleben bei Pembrolizumab nicht überlegen war. Die PFS-Kurve in dieser Studie divergiert spät, aber nach sechs Monaten stand sie zugunsten von Pembrolizumab. Ein durch Pembrolizumab bestätigter Benefit zeigte sich außerdem im Gesamtüberleben. Dieser Benefit wurde von einer verbesserten HR von 0,70 bestätigt, verglichen mit 0,73 bei den ersten präsentierten Daten letzten Jahr.“

Referenzen:
1 de Wit R et al., abstract LBA37_PR: Pembrolizumab (pembro) versus paclitaxel, docetaxel, or vinflunine for recurrent, advanced urothelial cancer (UC): mature results from the phase 3 KEYNOTE-045 trial’ will be presented by Dr Ronald de Wit during Poster Discussion Session ‘Genitourinary tumours, non-prostate
2 N Engl J Med 2017; 376:1015-26

Quelle: Presseaussendung am ESMO 2017 Kongress