13. Okt. 2017

Dr. Stelzl: Bewertungen über alles

Unser Leben wird von Tag zu Tag einfacher. Seitdem es Fernbedienungen für Fernseher und Garagentore gibt, Computer und Handys so recht und schlecht auf Sprachbefehle reagieren und sogar die Raumbeleuchtung per Händeklatschen verändert werden kann, brauchen wir uns fast gar nicht mehr zu bewegen. Was das mit unseren Körpern so macht, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Wir könnten also ruhig in unseren Sesseln sitzen bleiben, die Muskeln gemütlich atrophieren lassen und dafür im Ausgleich unser Hirn zu Höchstleistungen auflaufen lassen. Das wäre durchaus ein anstrengender Prozess, der zumindest einen Teil der glucosebeladenen Kalorien verbrauchen würde, die wir uns im Laufe des Tages zuführen.

Aber glücklicherweise müssen wir mittlerweile auch nicht mehr selbstständig denken, irgendetwas recherchieren und uns umständlich eine Meinung bilden. Dank Google, „Trip Advisor“ und sozialer Medien wird das für uns erledigt und wir brauchen es nur noch zu lesen und wiederzukäuen oder danach zu handeln. Möglicherweise entfällt früher oder später auch noch der mühsame Prozess des Lesens. Welcher außerdem voraussetzt, dass man die eine oder andere Sprache nicht nur im Wort, sondern auch in der Schrift beherrscht. Aber da wird uns auch bereits geholfen. Emoticons sind international und für jeden gut verständlich. Ein Smiley sagt mehr als tausend Worte.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune