7. Apr. 2015

Mit MRT 9 von 10 Mammakarzinomen bestimmen

Wiener Forscher evaluierten im Rahmen einer Studie die Wirksamkeit des Brustkrebs-Screenings mittels Mammographie, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) in einer Hochrisiko-Population und verschiedenen Untergruppen der Bevölkerung. Die Untersuchung ergab, dass sich mit der MRT 90 Prozent aller Brustkarzinome eindeutig bestimmen lassen.

„Modern 3T MRI“ von KasugaHuang. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Modern_3T_MRI.JPG#/media/File:Modern_3T_MRI.JPG
Mittels Magnetresonanztomographie lassen sich rund 90 Prozent aller Mammakarzinome eindeutig bestimmen. Bei der Kombinationsuntersuchung mit Mammographie und Ultraschall waren dies nur 37,5 Prozent. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien in Kooperation mit der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und dem Klinischen Institut für Pathologie.

Unter der Leitung von Thomas Helbich und Christopher Riedl führten Forscher der medizinischen Universität Wien eine Studie durch, in der sie die Erfolgsraten von Mammographie, Ultraschall und Magnetresonanztomographie bei der Diagnose von Mammakarzinomen unter die Lupe nahmen. Insgesamt wurden 1.365 Screening-Untersuchungen bei 559 Frauen durchgeführt.

In der monozentrischen, prospektiven, nicht randomisierten Vergleichsstudie wurde BRCA-Mutationsträgerinnen und Frauen mit einem hohen familiären Risiko (> 20 Prozent Lebenszeitrisiko) ein Brustkrebs-Screening mit Mammographie, Ultraschall und MRI alle 12 Monate angeboten. Die diagnostischen Leistung wurden zwischen den einzelnen Modalitäten und deren Kombinationen verglichen. Weitere Vergleiche basierten auf Subpopulationen.

Die Sensitivität der MRI war mit 90,0 Prozent signifikant höher (P <.001) als die der Mammographie mit 37,5 Prozent und des Ultraschalls mit 37,5 Prozent. Von 40 Krebsarten wurden 18 alleine mittels MRT, zwei Krebserkrankungen mittels Mammographie erkannt. Ausschließlich per Ultraschall konnte kein Karzinom bestimmt werden. Ähnlich fielen die Ergebnisse bei nicht-invasiven Karzinomen und gutartigen Brustläsionen aus.

Das Alter, der Mutationsstatus und die Brustdichte hatten keinen Einfluss auf die Empfindlichkeit der MRT. Diese Faktoren beeinflussten auch nicht die Überlegenheit der MRT über Mammographie und Ultraschall.

>> genetische Beratung bei erblichem Brust- und Eierstockkrebs

Christopher C. Riedl, Nikolaus Luft, Clemens Bernhart, Michael Weber, Maria Bernathova, Muy-Kheng M. Tea, Margaretha Rudas, Christian F. Singer, Thomas H. Helbich
Triple-Modality Screening Trial for Familial Breast Cancer Underlines the Importance of Magnetic Resonance Imaging and Questions the Role of Mammography and Ultrasound
Regardless of Patient Mutation Status, Age, and Breast Density
J Clin Oncology, Published online before print February 23, 2015, doi: 10.1200/JCO.2014.56.8626