6. Nov. 2022Medizin und ich

Virus austriacus

Beginnen möchte ich heute damit, welches Glück ich habe und wie gut es mir vergleichsweise in diesen letzten zweieinhalb Jahren ergangen ist. Ich habe einen sicheren Job, eine schöne Wohnung und ein Auto, das zwar in der tiefsten Pampa Nordfrankreichs plötzlich nach Motoröl schreit, uns aber gut nach Hause gebracht hat. Mit mir lebt seit vielen Jahren der beste aller Ehemänner, und trotz aller Widrigkeiten sind wir immer noch zusammen. Im April musste ich meinen Liebling Luzifer einschläfern, meine anderen Katzen sind jedoch wohlauf und gefräßig. Im Gegensatz zu mir steht ihnen der Winterspeck immer ganz entzückend. Seit über einem Jahr werkelt mit uns im ganz normalen Praxiswahnsinn die beste Assistentin, die man sich wünschen kann: intelligent, freundlich, kompetent und stressresistent. Der Weinkeller ist gefüllt, der Kühlschrank auch. Bei jeder möglichen Gelegenheit sind wir dem Alltag entflohen, und somit ist auch das Hirn voll mit schönen Erinnerungen: wunderbaren Landschaften, faszinierenden Begegnungen, historischen Orten und leckeren Köstlichkeiten. Mein Leben ist also ein gutes Leben.

Gelbes Warnzeichen des Coronavirus in Österreich auf der Karte. Covid-19-Infektionskonzept.
MarkRubens/GettyImages
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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune