3. Apr. 2019

Phthalate und Brustkrebs

Phthalate, die als Weichmacher weit verbreitet sind, wurden in mehreren retrospektiven Studien mit Brustkrebs in Zusammenhang gebracht, wobei allerdings die Ergebnisse unterschiedlich waren. In einer aktuellen prospektiven Studie der Women’s Health Initiative (WHI) wurde nun der Zusammenhang zwischen 13 Phthalaten und dem Ausbruch von Brustkrebs untersucht.
In die Studie gingen 419 invasive Brustkrebsfälle und 838 Kontrollpatientinnen ein, die nach Alter, Aufnahmetag, Nachbe­obachtungsdauer und WHI-Studiengruppe abgestimmt worden waren. 13 Phthalatmetaboliten wurden vor dem Ausbruch von Brustkrebs über ein bis drei Jahre in zwei oder drei Urinproben gemessen. Die Nachbeobachtungsdauer betrug bis zu 19 Jahre.
Es stellte sich heraus, dass die Fall- und Kontrollpatientinnen ähnliche mittlere Konzentrationen von Phthalatmetaboliten im Urin hatten. Bei Vergleich einer hohen Exposition (4. Quartil) mit einer niedrigen Exposition (1. Quartil) fand sich kein Zusammenhang zwischen den einzelnen Phthalaten und Brustkrebs.
Es ließen sich auch keine Unterschiede zwischen hoher und niedriger Exposition bei Krebs-Sub­typen, Nichtverwenderinnen von postmenopausaler Hormontherapie oder Fällen, die innerhalb von drei, fünf oder zehn Jahren dia­gnostiziert worden waren, nachweisen.

Reeves KW, J Natl Cancer Inst. 2019; doi: 10.1093/jnci/djz002.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune