Lebensstil und Darmkrebsvorstufen

In den letzten Jahren wurde gezeigt, dass neben konventionellen Adenomen auch sog. serratierte Polypen als Vorläuferläsion von kolorektalen Karzinomen anzusehen sind. Anhand von Daten aus drei großen prospektiven Studien (Nurses Health Study 1 und 2, Health Professionals Follow-up Study) wurden nun Risikofaktoren für die Entstehung von konventionellen Adenomen und serratierten Polypen untersucht. Eingeschlossen wurden über 141.000 Personen (80 % Frauen, durchschnittlich 60 Jahre alt), bei denen zumindest eine Koloskopie im Beobachtungszeitraum von 18 bis 20 Jahren durchgeführt worden war. Die Studienteilnehmer beantworteten alle zwei Jahre Fragebogen, aus denen potenzielle Risikofaktoren wie Rauchen, BMI, und sportliche Aktivitäten erfasst wurden, und alle vier Jahre Fragebogen zur Ernährung. Die Nachbeobachtung wurde bis zur Diagnose des ersten Polypen durchgeführt. In diesem Zeitraum traten bei 7.945 Patienten serratierte Polypen, bei 9.212 Patienten konventionelle Adenome und bei 2.382 Patienten beide Polypenarten auf. Risikofaktoren für beide Polypen­arten waren Rauchen, erhöhter BMI, positive Familienanamnese und Alkohol­anamnese. Eine an Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren reiche Ernährung reduzierte das Risiko, wobei es zwischen den Polypen unterschiedlich starke Auswirkungen gab: Rauchen und ein erhöhter BMI wirkten sich stärker auf das Risiko für serratierte Polypen als für Adenome aus; sportliche Betätigung und ballaststoffreiche Ernährung reduzierten das Risiko für Adenome, nicht aber für serratierte Polypen.

He X et al., Gastroent. 2018; 155: 355–73

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune