Suizid nach Karzinomdiagnose

Die Bekanntgabe der Diagnose eines Karzinoms birgt ein erhebliches Risiko für psychische Probleme. Im Rahmen einer aktuellen englischen Studie wurde nun das Suizidrisikos bei Patienten mit Krebserkrankungen untersucht. Für die Studie wurden Daten eines Krebsregisters und Todeszertifizierungsdaten von 4.722.099 Personen herangezogen. Bei diesen Patienten (Alter: 18–99 Jahre, 50,3 % Männer) war zwischen 1995 und 2015 eine Krebserkrankung diagnostiziert worden. Eine Nachbeobachtung lag bis zum August 2017 vor. Bei der Erstellung der Krebsdiagnose waren 74 % der Patienten mindestens 60 Jahre alt. Insgesamt starben 2.491 Patienten (1.719 Männer und 772 Frauen) an Krebs, das waren 0,08 % aller Todesfälle während der Folgezeit. Das Risiko für Suizid war bei Krebspatienten um 20 % erhöht und bei Mesotheliom am höchsten (4,5-faches Risiko für einen Selbstmord), gefolgt von Pankreaskarzinom (3,9-fach), Speiseröhre (2,7-fach), Lunge (2,6-fach) und Magenkrebs (2,2-fach). Das Suizidrisiko war in den ersten 6 Monaten nach der Krebsdiagnose am höchsten.

Henson KE et al., JAMA Psychiatry. 2018; doi: 10.1001/jamapsychiatry.2018.3181

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune