1. Apr. 2019

Gesundheitsreform: Finanzierung aus einer Hand beschlossen

Österreichische Karte mit Stethoskop, nationales Gesundheitskonzept, 3D-Rendering
gettyimages/AlexLMX

Im Zuge der Gesundheitsreform kam es nun doch zu einer überraschend schnellen Einigung zwischen Bund und Ländern. Es werden nicht nur die Kassen zusammengelegt, sondern das komplette Gesundheitssystem wird zukünftig aus einer Hand bezahlt.

„Das ist die einzig vernünftige Lösung, wir hätten das schon vor Jahrzehnten tun sollen“, zeigte sich Kanzler Kurz überzeugt und auch ein wenig selbstkritisch. Die Finanzierung im Österreichischen Gesundheitssystem ist ein undurchdringlicher Dschungel, in dem keiner weiß, welche Maßnahme sich auf welchen Geldfluss wie auswirkt. Bund, Länder und Kassen haben bisher in fast allen relevanten Punkten unterschiedliche Interessen verfolgt. Zur Veranschaulichung: Der Rechnungshof hat für eine Darstellung der gesamten Mittelflüsse im Gesundheitswesen 2017 mehr als 60 Akteure erfasst.

„Es waren eigentlich alle immer dafür, dieses Chaos zu beenden, es ist mir im Nachhinein ein totales Rätsel, wie dieser katastrophale Zustand so lange bestehen konnte“, sinnierte Gesundheitsministerin Hartinger-Klein, zeigte aber dann doch mit dem Finger auf die zufällig gerade vorbei gehende SPÖ-Chefin. „Nach über 30 Jahren, in denen wir vollkommen machtlos in der Regierung gesessen haben, konnten wir hier jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen“, freute sich Gaby Schwarz, Gesundheitssprecherin der ÖVP über den Erfolg. Zukünftig werden Spitäler, PVZ, der gesamte niedergelassene Bereich und sämtliche Gesundheitsberufe fair und transparent aus einer Kasse bezahlt.

Die Umsetzung könnte bereits nächste Woche erfolgen, schätzen Experten: „Das neue System ist grob kalkuliert 4.812% einfacher und effektiver als die bisherige Lösung, das sollte eine rasche Umstellung ermöglichen“, so Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems. Allein Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer sieht die Umstellung kritisch: „Mein Job ist damit beinahe obsolet geworden.“ Er plädiert daher dafür, dass Spitäler weiterhin als Spielball der Landespolitik völlig willkürlich in die Gegend gepflanzt werden. „Nur so hätte ich noch ausreichend Stoff für meine wöchentliche Kolumne.”

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