5. Feb. 2020Standesvertretung

Kammer-Panorama (Teil 2)

Geschlossene Türen.
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Woche für Woche präsentiert Ihnen medonline.at die neuesten Meldungen aus den Ärztekammern.

Ärztekammer für Wien

Grippewelle: Wiener Ärztefunkdienst ist Fels in der Brandung
Seit Anfang Jänner sind in Wien aufgrund der aktuellen Grippewelle mehr Ärzte für den Ärztefunkdienst unterwegs als sonst. Die Statistik zeigt deutlich, wie sehr der Bedarf sowohl an Hausbesuchen als auch an telefonischen Beratungen gestiegen ist: Waren es am ersten Jännerwochenende (4./5. Jänner) noch 1.023 Hausbesuche und 1.959 Beratungen am Telefon, so betrugen die entsprechenden Zahlen am letzten Jännerwochenende (25./26. Jänner) bereits 1.173 bzw. 3.010. Mit einem weiteren Anstieg in den nächsten Wochen wird gerechnet. Der Präsident der Wiener Ärztekammer, Dr. Thomas Szekeres, spricht den teilnehmenden Ärzten seinen Dank für ihren großen Einsatz aus.
Werktags sind die Ärzte des Ärztefunkdienstes, erreichbar unter Telefonnummer 141, von 19 Uhr abends bis 7 Uhr früh unterwegs, an Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr. Insgesamt absolvieren sie pro Jahr mehr als 70.000 Hausbesuche und geben 140.000 Mal telefonische Auskünfte. Außerdem stehen den Wienern und Wienerinnen außerhalb der Ordinationszeiten der niedergelassenen Ärzte noch folgende Einrichtungen des Ärztenotdienstes zur Verfügung: die Allgemeinmedizinischen Akutordinationen im AKH und SMZ Ost, die Kinderärztlichen Wochenendnotdienste KiND (ebenfalls im AKH und SMZ Ost) sowie die Ärztefunkdienst-Ordination im 15. Bezirk.

Ärztekammer für Vorarlberg

Neuer Ärztebereitschaftsdienst rund um die Uhr
Seit 1. Jänner 2020 gibt es in Vorarlberg einen neuen landesweiten kurativen Bereitschaftsdienst der Allgemeinmediziner in der Nacht. In Zusammenarbeit mit der Gesundheitsberatung 1450 steht nun in dringenden medizinischen Fällen im ganzen Land täglich von 19 Uhr abends bis 7 Uhr früh ein Arzt bzw. eine Ärztin für Allgemeinmedizin zur Verfügung. Dies trägt maßgeblich zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Vorarlberger Bevölkerung bei, wie auch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher meint.
Der neue Bereitschaftsdienst funktioniert folgendermaßen: Patienten rufen zunächst bei der Gesundheitsberatung 1450 an und schildern ihre gesundheitlichen Probleme. Wenn sich herausstellt, dass sofort ein Allgemeinmediziner kontaktiert werden sollte, wird der Anrufer an den diensthabenden Arzt weiterverbunden. Wenn das Problem nicht am Telefon gelöst werden kann und eine Behandlung erforderlich ist, findet diese grundsätzlich in der Ordination statt. Falls nötig, werden auch Hausbesuche durchgeführt. Kosten fallen für die Patienten nicht an, es wird über die Krankenversicherung abgerechnet.
Das neue System hat sich nach eigenen Angaben in der Praxis bereits bewährt und soll zu einer weiteren Entlastung der Spitalsambulanzen in den Nachtstunden führen. Derzeit nehmen 40 Ärzte in drei Sprengeln am Bereitschaftsdienst teil, es werden aber noch weitere Mediziner gesucht. Auch Ärzte, die in einem Vorarlberger Krankenhaus angestellt sind, können mitmachen.

Ärztekammer für Salzburg

Hautkrebsvorsorge neu in Salzburg
Mit 1. Jänner 2020 wurde die Organisation der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung im Land Salzburg umgestellt, nachdem drohende Finanzierungsprobleme erfolgreich ausgeräumt werden konnten: Es wird jetzt zwischen präventiver Hautkrebsvorsorge und kurativer Hautkrebsnachsorge unterschieden, und die Vorsorgeuntersuchung wird im Normalfall alle fünf Jahre von der Krankenkasse bezahlt.
Die präventive Hautkrebsvorsorge als Ganzkörperuntersuchung ist für Patienten ohne erhöhtes Risiko zwischen dem vollendeten 20. und 80. Lebensjahr alle fünf Jahre möglich, für Risikogruppen (z.B. bei Auftreten von Melanomen in der Familie, Status post Basaliom u.Ä.) gelten kürzere Untersuchungsintervalle von einem bzw. zwei Jahren.
Die kurative Nachsorge gilt für Patienten nach Melanom, invasivem Plattenepithelkarzinom oder nach Organtransplantation einmal im Jahr, außer die aktuellen Leitlinien schreiben ein kürzeres Untersuchungsintervall vor.
Sollten zwischen den Intervallen suspekte Hautläsionen auftreten, so können diese auflichtmikroskopisch begutachtet werden. Die kosten- und zeitaufwendige Auflichtmikroskopie wird durch einen Digitalisierungszuschlag zusätzlich gefördert. Damit ist für die Salzburger Bevölkerung weiterhin eine umfassende Hautkrebsvorsorge gesichert.