SPÖ und ÖVP streiten über Gesundheitsversorgung im Burgenland
Auf die Ankündigung der SPÖ, künftig Kassenärzte mit Ordination im Burgenland fördern zu wollen, hagelt es Kritik von ÖVP-Seite. Ihrer Meinung nach tut die Landesregierung nicht genug dafür, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung im Burgenland abzusichern.
Die burgenländische ÖVP, allen voran Landesparteiobmann Thomas Steiner, fordert, dass die Landesregierung mehr Maßnahmen zur Absicherung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung im Burgenland treffe. Im Zuge einer Pressekonferenz betonte Steiner, dass Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) konkrete Inhalte des vor knapp einem Jahr angekündigten Masterplans Gesundheit präsentieren müsse , ansonsten drohe „Chaos im Gesundheits- und Pflegebereich“.
Er kritisiert zudem, dass in den nächsten Jahren im Burgenland rund 220 Millionen Euro für die Absicherung der Gesundheitsversorgung fehlen würden. Es gäbe außerdem zu wenige Ärzte, lange Wartezeiten und auch das Pflegemodell mit der Anstellung pflegender Angehöriger sorge für „Chaos“. Aufgrund der „vielen Baustellen” brauche es dringend einen Masterplan Gesundheit. Diesen habe Doskozil am 14. September 2018 angekündigt. „Der Landeshauptmann hat gesagt, in einem Jahr muss der Plan vorliegen. Jetzt habe ich Informationen bekommen, dass er nicht zeitgereicht vorgelegt werden wird“, sagte Steiner, der eine Präsentation bis 14. September einfordert. Die Arbeitsgruppe zum Masterplan Gesundheit habe in den elf Monaten seit der Ankündigung noch keine Zwischenberichte oder Ergebnisse geliefert, so Steiner. „Wenn es stimmt, dass der Plan nicht rechtzeitig präsentiert wird, dann ist das verantwortungslos“, betonte er. Die ÖVP fordere insbesondere eine Absicherung der fünf Krankenhäuser im Burgenland. Um die Gesundheitsversorgung zu sichern, brauche es „fünf voll ausgebaute und funktionsfähige Spitäler“.
Klubobmann Christian Sagartz übte erneut Kritik am Pflegemodell mit der Anstellung pflegender Angehöriger. Auch nach der Gründung der Gesellschaft „Pflege Service Burgenland“ seien noch viele Fragen offen. „Wie viel Budget hat die GmbH, wie viel Personal wird angestellt und wer ist dafür verantwortlich, die verpflichtende Grundausbildung zu kontrollieren“, zählte er einige von ihnen auf. Burgenländern, die überlegen, sich anstellen zu lassen, riet die ÖVP deshalb, sich zuvor intensiv über das Modell zu informieren.
Dass es nun auch eine Ordinationsförderung für Fachärzte gibt, sieht die ÖVP positiv. Sie habe diese lange gefordert. Die bestehende Ordinationsförderung für Allgemeinmediziner greife zu kurz und sei bisher auch nicht oft in Anspruch genommen worden, sagte Sagartz.
Konter der SPÖ
Quelle
APA/RED