9. März 2018

Blasenkarzinom: Drei neue Wirkstoffe

Neue Daten zum metastasierten Blasenkarzinom betrafen im vergangenen Jahr insbesondere die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren. In diesem Bereich gibt es in Europa bereits Zulassungen für die Wirkstoffe Pembrolizumab, Nivolumab und Atezolizumab. Neben der Wirksamkeit ist vor allem das Nebenwirkungsprofil dieser Substanzen deutlich besser, als wir es bisher von der Chemotherapie kannten.

Zweitlinientherapie

Pembrolizumab ist der einzige Wirkstoff, der in einer Phase-III-Studie beim metastasierten Blasenkarzinom einen Überlebensvorteil erzielen konnte. So lag das Gesamtüberleben (OS) in der KEYNOTE-045-Studie bei 10,3 vs. 7,4 Monaten unter Pembrolizumab vs. Chemotherapie als Zweitlinientherapie nach Cisplatin-hältiger Vortherapie (HR 0,73; p=0,002; Bellmunt J et al., NEJM 2017; 376: 1015–26). Sehr deutlich wurde der Vorteil auch in der Gesamtansprechrate (ORR), die bei 21,1 vs. 11,4 Prozent lag. Der Benefit erwies sich als unabhängig vom PD-L1-Expressionstatus. Zu Grad-3/4-Nebenwirkungen kam es bei 15 vs. 49,4 Prozent der Patienten. Zudem brachen in der Chemotherapie-Gruppe etwa doppelt so viele Patienten die Behandlung ab (5,6 vs. 11%). Vergleichbare Ergebnisse wurden in der IMvigor210-Studie mit Atezolizumab erreicht. In der Kohorte 2, die bereits eine Cisplatin-hältige Vortherapie erhalten hatte, betrug das OS 7,9 Monate. Die Gruppe mit hoher PD-L1-Expression erreichte ein medianes OS von 11,4 Monaten. Die objektive Ansprechrate betrug 15 Prozent und war mit 26 Prozent bei hoher PD-L1-Expression deutlich höher. Nach 17,5 Monaten sprachen 71 Prozent der initial ansprechenden Patienten weiterhin an (Dreicer R et al., ASCO 2016; Abstract 4515; Rosenberg JE et al., Lancet 2016; 387(10031): 1909–20).

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