12. März 2018

Update zum Prostatakarzinom

Die Prognose des de-novo-metastasierten hormon-sensitiven Prostatakarzinoms (HSPC) ist nach wie vor ungünstig. So liegt das mediane Gesamtüberleben (OS) bei 42 Monaten (James ND et al., Eur Urol 2015; 67: 1028–38). Nach median elf Monaten kommt es meist zu einer Progression, wobei Tumore ein kastrationsresistentes Stadium erreichen und Androgenrezeptor (AR)- abhängige und -unabhängige Tumorzellen koexistieren. Um die durch Androgendeprivationstherapie (ADT) herbeigeführte Selektion hin zu AR-unabhängigen Tumorzellen zu verhindern bzw. die Kastrationsresistenz hinauszuzögern, besteht die Empfehlung entsprechend aktualisierter Guidelines in einer Kombinationstherapie aus ADT/Docetaxel oder ADT/Abirateron plus Prednison (AAP) (Mottet N et al., Eur Urol 2017; Epub ahead of print).

Studienüberblick

Die Zugabe von Docetaxel zu ADT verlängerte signifikant und klinisch relevant das OS gegenüber ADT alleine, so das Ergebnis der Studien CHAARTED (57,6 vs. 44 Monate; HR 0,61; p<0,001; Sweeney C et al., NEJM 2015; 373: 737–46) und STAMPEDE (81 vs. 71 Monate; HR 0,78; p=0,006; James ND et al., Lancet 2016; 387: 1163–77). Letztere Arbeit schloss neben Patienten mit De-novo-Metastasierung auch jene ohne Fernmetastasen ein. In der GETUG-15-Studie wurde durch die Zugabe von Docetaxel zu ADT zwar eine numerische, aber keine signifikante OS-Verlängerung erreicht (62,1 vs. 48,6 Monate, HR 0,88; p=0,3), was daran liegen könnte, dass 85 Prozent der Patienten im ADT-Arm nach Progression Docetaxel erhielten (Gravis G et al., Eur Urol 2016; 70(2): 256–62). Dennoch erzielt die Kombination laut einer großen Metaanalyse mit de-novo-metastasierten Patienten aus den genannten Studien eine absolute Verbesserung der OS-Rate um zehn Prozent nach vier Jahren (Vale CL et al., Lancet Oncol 2016; 17 (2): 243–56). Darüber hinaus wurden am diesjährigen ASCO auch für die Kombination von ADT mit AAP praxisverändernde Resultate erzielt. So verlängerte ADT/AAP signifikant das OS beim HSPC, wie die Studien LATITUDE (HR 0,62; p<0,001; Fizazi K et al., NEJM 2017; 377: 352–60) und STAMPEDE (HR 0,63; p<0,001; James ND et al., NEJM 2017; 377: 338–51) zeigten.

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