5. März 2018

Praxisrelevantes bei Brustkrebs

Finale Ergebnisse aus ABCSG-16 beim Mammakarzinom zeigen keinen Vorteil im erkrankungsfreien Überleben durch adjuvante Gabe von Anastrozol über zehn statt sieben Jahre. Und: neoadjuvantes nab-Paclitaxel erzielte höhere pCR-Raten als konventionelles Paclitaxel (krebs:hilfe! 1-2/18)

Hormonrezeptor-positives Mammakarzinom

Viel diskutiert wurde in den letzten Jahren der mögliche Benefit einer verlängerten adjuvanten endokrinen Therapie beim Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom. Mehrere Metaanalysen zeigen einen marginalen Vorteil für die verlängerte Therapie (Ibrahim EM et al., Med Oncol 2017; 34(7): 131; Goldvaser H et al., Cancer Treat Rev 2017; 60: 53–9). In San Antonio 2017 wurden von Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie, Wien, die letzten ausständigen Daten der SALSA-/ABCSG 16-Studie, eine der bislang größten ABCSG-Studien (n=3.484) präsentiert (Gnant M et al., SABCS 2017; Abstract GS3-01; siehe auch Seite 28). Eingeschlossene Patientinnen erhielten laut Studienprotokoll entweder Anastrozol für zwei vs. fünf Jahre als erweiterte adjuvante Therapie nach initial fünf Jahren adjuvanter endokriner Therapie. Eingeschlossene Patienten hatten ein rezidivfreies Überleben nach 60 Monaten initialer adjuvanter Therapie mit Tamoxifen oder Aromatase-Inhibitor(AI)-Therapie oder Tamoxifen gefolgt von AI-Therapie. Auch hier konnte gezeigt werden, dass selbst im High-Risk-Kollektiv der Benefit der verlängerten Gabe sehr gering ist – ein Vorteil im erkrankungsfreien Überleben (DFS) konnte nicht bewiesen werden (p=0,925; HR 1,007). Aufgrund dieser Daten sollte die Indikation zur verlängerten endokrinen Therapie sehr streng gestellt werden: vor allem über das zunehmende Osteoporoserisiko muss die Patientin aufgeklärt werden.

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