Hämatoonko-News
Zeitgleich mit einem Schneesturm trafen auch über 25.000 Experten – mehr oder weniger verspätet – zum weltgrößten Hämatologenkongress in Atlanta, Georgia, ein. Unter dem Motto Präzisionsmedizin wurden über 5.000 Präsentationen vorgestellt. (krebs:hilfe! 1-2/18)
Einzel- vs. Tandem-Hochdosistherapie
Beim 59. Treffen der American Hematology Association gab es u.a. Neuigkeiten in der Transplantationsmedizin, mit einem, im Vergleich zu den letzten Jahren, überraschend hohen Anteil an europäischen Präsentationen. Eine der herausragenden Studien (EMNO02/HOVON95) beschäftigte sich mit der Frage, inwiefern die Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation (ASCT) bei multiplem Myelom (MM) im Vergleich zu den neuen Substanzen noch notwendig ist und ob es einen Unterschied hinsichtlich des Überlebens nach Einzel-vs. Tandem-Hochdosistherapie bei neu diagnostizierten Patienten gibt (siehe Kommentar unten).1, 2 Insgesamt wurden 1.192 Patienten in die Studie eingeschlossen und erhielten zunächst eine Induktionstherapie mit drei bis vier Zyklen Bortezomib/Cyclophosphamid/Dexamethason (VCD), gefolgt von entweder vier Zyklen Bortezomib/Melphalan/Prednison (VMP) oder einer Einzel-bzw. Tandem-ASCT. Das progressionsfreie Überleben (PFS) war signifikant länger im Hochdosis-als im VMP-Arm (3-Jahres-PFS 64,3 vs. 57%, p=0,002).