Rheumatologie aktuell: Erfolgsbilanz und offene Fragen
Im Rahmen ihrer Jahrestagung zog die ÖGR Bilanz: Registerdaten zeigen, dass Remission bei vielen entzündlich rheumatischen Erkrankungen ein im Alltag erreichbares Ziel geworden ist. Dennoch bleiben Probleme. Die Pathophysiologie der rheumatoiden Arthritis wird nach wie vor nicht vollständig verstanden, und die rheumatologische Versorgung in Österreich kann nicht als optimal bezeichnet werden. (CliniCum 01-02/18)
Zum Auftakt ihres jährlichen Kongresses wiesen Mitglieder der österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie (ÖGR) auf eine in Österreich drohende rheumatologische Unterversorgung hin. 2015 wurden über 8,5 Millionen Krankenstandstage durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes verursacht. Damit sind rheumatische Erkrankungen eine der Hauptursachen für Krankenstand. Rund ein Viertel (25,8%) der Invaliditätspensionen wurden 2015 durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes verursacht.1 Mittlerweile leidet rund die Hälfte der österreichischen Bevölkerung unter einer nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankung. Deutlich seltener sind die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis (Prävalenz ein Prozent), Psoriasis-Arthritis, Morbus Bechterew, Autoimmunerkrankungen oder chronische Gicht.