Risikoplan für Retinopathie-Screening
VORSORGE – Ein Vier-Jahres-Intervall scheint bei Typ-1-Diabetes mit günstigem Retinabefund und niedrigem HbA1c zu genügen. (Medical Tribune 40/17)
Spätestens fünf Jahre nach der Erstdiagnose sollte sich der Typ-1-Diabetiker einem jährlichen Retinopathie- Screening unterziehen, so die gängige Empfehlung. Doch ist das in Zeiten verbesserter glykämischer Kontrolle noch nötig? In einem alternativen Modell mit einem individualisierten, an den aktuellen Retinopathieund HbA1c-Befund angepassten Vorsorge- Programm lässt sich die Häufigkeit der Untersuchungen reduzieren, ohne dass sich das Risiko für eine verspätete Retinopathie-Diagnose erhöht. Evaluiert wurde dieses Schema im Rahmen des über 30 Jahre fortgesetzten Diabetes Control and Complications Trial (DCCT) und seiner Fortsetzung in der Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications (EDIC)-Studie. Die Daten stammten von über 1400 Patienten, die sich strukturiert und prospektiv verschiedenen Therapieschemata und einer standardisierten stereoskopischen 7-Felder-Fundus- Fotografie in unterschiedlichen Zeitabständen unterzogen hatten. Auf der Grundlage der so gewonnen Daten entwickelten die Wissenschaftler der DCCT/EDIC-Research-Group Modelle, mit denen sich das Risiko für einen Progress in Richtung proliferative diabetische Retinopathie bzw. klinisch relevantes Makulaödem vorhersagen ließ.1 Retinopathie-Screening-Untersuchungen sollten demnach stattfinden: