4. Okt. 2017

Nierenerhaltendes Endoskopiemanagement

Um eine Übertherapie zu verhindern, empfiehlt sich ein nierenerhaltendes Endoskopiemanagement bei Niedrig-Risiko-Karzinomen im oberen Harntrakt. Eine Expertin bevorzugt dabei die Inspektion mittels No-Touch-Technik und erklärt, wie man richtig biopsiert und Tumore mit dem Laser entfernt. (krebs:hilfe! 8-9/17)

Zu viel Therapie

Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Urothelkarzinome im oberen Harntrakt (UTUC) wird – auch in spezialisierten Zentren – häufiger eine radikale Nephroureterektomie (RNU) vorgenommen, als es notwendig wäre. Denn ein nierenerhaltendes Management sei im Fall von Niedrig-Risiko-UTUCs sicher, betont Univ.-Prof. Dr. Shahrokh Shariat, Vorstand der Universitätsklinik für Urologie, Wien. Zudem bestehe bei vielen – vor allem älteren – Patienten, ohnehin schon eine chronische Nierenerkrankung. Mehr als 50 Prozent der von einem UTUC betroffenen Patienten weisen vor einer RNU bereits eine glomeruläre Filtrationsrate von unter 60mL/min/173m2 auf. „Im Fall multimorbider Patienten wirkt sich das unnötige Entfernen einer Niere direkt auf das Gesamtüberleben aus“, warnt Shariat.

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