19. Mai 2017

Dr. Stelzl: Neulich im Ärztenotdienst

Zuerst für alle, die nicht genau wissen, was der Ärztenotdienst ist: Am Land und in anderen Hauptstädten gibt es ebenfalls eine geregelte Wochenendversorgung. Bei uns in Graz heißt das ÄND und wird mehr oder minder freiwillig von uns praktischen Ärzten betrieben. Damit auf jeden Fall in der Nacht, am Wochenende und an den Feiertagen eine lückenlose ärztliche Betreuung gesichert ist. Etwas, das sich immer noch nicht genug herumgesprochen hat und weder in den Köpfen der potenziellen Patienten noch in den Gedankengängen vieler Spitalskollegen oder Gesundheitspolitiker verankert ist.

Es gibt sie ja, die Anlaufstelle für Schnupfen, Angina, Harnwegsinfekte und Wimmerl am Hintern. Die Leute sind nicht gezwungen, in die Klinik zu fahren, um mit ihren Banalitäten die dortigen Kollegen davon abzuhalten, einem Infarktpatienten das Leben zu retten. Wir haben die Strukturen. Könnten wir bitte anfangen, sie zu bewerben und zu nutzen? Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls sitzen wir in einer zentral gelegenen Ambulanz in der Innenstadt, einer hockt am Telefon, zwei in den Ordinationen und der Rest macht Hausbesuche. Ich für meinen Teil bevorzuge das Telefon. Immerhin war ich viele Jahre lang als Radiodoktorin die medizinische Kummertante im ORF Steiermark.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune