Noch keine Einigung über Tarifhöhe bei MedAustron
Ende vergangenen Jahres öffnete MedAutron seine Türen für Krebspatientinnen und -patienten. Die Kostenübernahme für die Protonentherapie ist allerdings noch nicht geregelt.
Seit Dezember 2016 können strahlentherapeutische Behandlungen bei Krebs bei MedAustron in Wr. Neustadt behandelt werden. Allerdings fehlt bisher der Vertrag zwischen dem Zentrum und der österreichischen Sozialversicherung. Daher wird den Patientinnen und Patienten derzeit ein Zuschuss von 18.600 Euro gewährt, was nach Auskunft der Sozialversicherung den Tarifsätzen vergleichbarer Institute im Ausland entspricht. Die Behandlungskosten bei MedAustron belaufen sich allerdings auf bis zu 40.000 Euro.
Während die Sozialversicherung diese Kosten für weit überzogen hält, kontert MedAustron, dass man Informationen habe, wonach für Behandlungen im Ausland Kosten von bis zu 50.000 Euro übernommen wurden.
Offener Brief der Krebshilfe
Die leidtragenden dieses Tarifstreits sind die Patientinnen und Patienten, die die hohen Selbstbehalte zu tragen haben. In einem offenen Brief an rund 5000 onkologisch tätige Ärztinnen und Ärzte in Österreich informiert die Krebshilfe nun über den Umstand und verweist darauf, dass “wie bisher für solche Behandlungen auch finanziell weniger belastende Wege beschritten werden” können.
“Die Österreichische Krebshilfe unternimmt ihr Möglichstes, um die Verantwortlichen auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass es hier einer dringenden Rechtssicherheit, Klarheit und Transparenz für Patienten bedarf”, heißt es abschließend in dem vom Präsidenten der Österreichischen Krebshilfe Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda gezeichneten Brief.
Erste Fortschritte
In einer Aussendung am 3. Februar meldete MedAustron, dass am 2. Februar “konstruktive Gespräche zwischen Vertretern des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger und MedAustron zur Frage der Kostentragung für Behandlungen von österreichischen Patientinnen und Patienten im Krebsbehandlungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt stattgefunden haben.”
Bis zur Einigung wird MedAustron die bisher notwendige Anzahlung von 8000 Euro vor Behandlungsbeginn von Patientinnen und Patienten nicht einheben.