Aktuelle Rheumatologische Forschung aus Österreich
Von 1. bis 3. Dezember fand in Wien die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie & Rehabilitation statt. Neben einem umfangreichen Programm an Fachvorträgen zu unterschiedlichsten rheumatischen Erkrankungen bestätigten zahlreiche Posterpräsentationen das hohe Niveau der rheumatologischen Forschung in Österreich.
Neues vom österreichischen Biologikaregister BioReg
Präsentiert wurden unter anderem mehrere Arbeiten auf Basis des österreichischen Biologika-Registers BioReg. Mittlerweile wurden die Einschlussbedingungen erweitert, sodass auch Patienten, die mit gezielt wirkenden synthetischen Medikamenten (tsDMARDs, „small molecules“) eingeschlossen werden können. Kontrollen erfolgen in etwa halbjährlichen Abständen. Mit Stichtag 31. August 2016 waren 1877 Patienten registriert (1046 RA, 446 SpA, 322 PsA, 63 andere Erkrankungen). Immer wieder bringen Auswertungen des Registers überraschende Ergebnisse. So zeigte sich beispielsweise, dass in Österreich – entgegen den Empfehlungen – mehr als ein Drittel der RA-Patienten mit einem Biologikum in Monotherapie behandelt werden (1). Eine aktuelle Publikation aus BioReg ging der Wahrnehmung des Behandlungserfolgs durch Ärzte und Patienten nach. Für die rheumatoide Arthritis wurde in der Vergangenheit mehrfach beschrieben, dass Ärzte die Krankheitsaktivität niedriger einschätzen als Betroffene. Diese Beobachtung wurde in der Population von BioReg bestätigt und konnte auf die Indikationen Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis ausgeweitet werden (2). „Wir nehmen an, dass Ärzte sich vorwiegend auf Zeichen einer floriden Entzündung konzentrieren und weniger auf allgemeines Wohlbefinden“, kommentierte BioReg-Leiter Univ.-Prof. Dr. Manfred Herold vom Rheumalabor der Universitäts-Klinik für Innere Medizin VI in Innsbruck. Daran könnten Laborwerte ihren Anteil haben. Bei allen untersuchten Patienten aus BioReg waren BSG und CRP nämlich konstant im Normalbereich, was für den Behandler beruhigend ist, jedoch offenbar nicht mit der Selbsteinschätzung des Patienten korreliert.