23. Juni 2016

Globale Landkarte der Artemisinin-Resistenz

Im Zuge eines der größten länder- und fächerübergreifenden Projekte in der Geschichte der Malaria-Forschung wurde eine weltweite Landkarte der Resistenz gegen Artemisinin erstellt. An dem Projekt waren auch Wiener Experten beteiligt. Die Artemisinin-Resistenz konzentriert sich derzeit ausschließlich auf Südostasien, könnte aber auf Afrika übergreifen.

Die Karte von Plasmodium falciparum K13-Propeller-Polymorphismen zeigt die weltweite Verteilung der Resistenzen gegen Artemisinin. „Dunkelgrün“ bedeutet, dass faktisch alle Parasiten nicht resistent gegenüber Artemisininen sind, rot (primär in SO-Asien), dass ein sehr hoher Prozentsatz eine Mutation (K13-Polymorphismen) trägt, die mit Artemisininresistenz assoziiert ist.

 

Um die weltweite Verbreitung von Artemisinin-Resistenzen aufzuzeigen, haben Wissenschaftler aus mehr als 50 Ländern unter Leitung des Institut Pasteur in Phnom Penh (Kambodscha) eine Landkarte der Resistenzen erstellt und im New England Journal of Medicine publiziert.

Die Analyse von rund 14.000 Proben, davon insgesamt rund 700 aus den Forschungsgebieten der Wiener Tropenmediziner Michael Ramharter und Harald Noedl ergab, dass sich die Artemisinin-Resistenz derzeit ausschließlich auf Südostasien konzentriert. Auch wenn afrikanische Gebiete noch nicht betroffen sind, befürchten die beiden Wissenschaftler dass sich auch in Afrika ein resistenter Erreger entwickelt und weiter fortpflanzt. Mit der Landkarte der Artemisinin-Resistenz wird die weitere Entwicklung nun genau zu beobachten.

Didier Menard, H. Noedl, M. Ramharter, H.P. Fuehrer et al.
A Worldwide Map of Plasmodium falciparum K13-Propeller Polymorphisms
New England Journal of Medicine, June 23, 2016;374:2453-64, DOI: 10.1056/NEJMoa1513137

Quelle: MedUni Wien