7. Juni 2016

Grüner Tee bei Trisomie 21

Der in grünem Tee enthaltene Wirkstoff Epigallocatechin-3-Gallat bewirkte bei Probanden mit Trisomie 21 eine signifikante Verbesserung des Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögens.

Die im Fachmagazin The Lancet Neurology publizierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase II-Studie TESDAD einer Forschergruppe um Mara Dierssen vom Centre for Genomic Regulation (CRG) und Rafael de la Torre vom Hospital del Mar Medical Research Institute (IMIM) verglich die kognitiven Fähigkeiten von zwei Gruppen erwachsener Testpersonen mit Trisomie 21, von denen alle Teilnehmer ein kognitives Online-Training und zusätzlich jeweils die Hälfte ein Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) enthaltenes Grüntee-Extrakt beziehungsweise Placebo verabreicht bekommen hatte, nach drei, sechs und 12 Monaten.

Kognitive Rehabilitation bei Down Syndrom

Die Interventionsgruppe zeigte nach 12 Monaten signifikant bessere Leistungen beim Erinnern von Worten und Mustern und der Fähigkeit, ihr Verhalten der Umgebung anzupassen. Mit der Einnahmedauer von grünem Tee verbesserten sich die Leistungen der Probanden. Auch ein halbes Jahr nach Ende der Studie waren die positiven Auswirkungen bemerkbar.

Das Präparat könnte ein Instrument zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Down Syndrom darstellen, so Dierssen.

Safety and efficacy of cognitive training plus epigallocatechin-3-gallate in young adults with Down’s syndrome (TESDAD): a double-blind, randomised, placebo-controlled, phase 2 trial
Rafael de la Torre, Susana de Sola, Gimena Hernandez, Magí Farré, Jesus Pujol, Joan Rodriguez, Josep María Espadaler, Klaus Langohr, Aida Cuenca-Royo, Alessandro Principe, Laura Xicota, Nathalie Janel, Silvina Catuara-Solarz, Gonzalo Sanchez-Benavides, Henri Bléhaut, Iván Dueñas-Espín, Laura del Hoyo, Bessy Benejam, Laura Blanco-Hinojo, Sebastiá Videla, Montserrat Fitó, Jean Maurice Delabar, Mara Dierssen, TESDAD study group
The Lancet Neurology, 6th June 2016, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S1474-4422(16)30034-5

Quelle: APA, The Lancet Neurology