Wienerin erhält ERC Advanced Grant
Der Wiener Krebsforscherin Veronika Sexl wurde der Förderpreis des Europäischen Forschungsrats, der herausragende Forschungspersönlichkeiten fördert und dadurch die Grundlagenforschung in Europa stärkt, zugesichert.
Der mit 2,5 Millionen Euro dotierte “Advanced Grant” des European Research Council (ERC) wurde Veronika Sexl vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien Ende März zugesichert. Diese hat mit ihrem Team herausgefunden, dass die vor allem in blutbildenden Tumorzellen bedeutende Kinase CDK6 auch in Vorgänge abseits der Zellzyklus-Kontrolle involviert ist. Mit dem hochdotierten Förderpreis möchte die Preisträgerin neue Möglichkeiten entdecken, die zweite, Kinase-unabhängige Funktion von CDK6 zu hemmen.
Krankheitsprogression trotz Inhibitor-Therapie
Die besonders in blutbildenden Tumorzellen wichtige Kinase CDK6 ist als möglicher Aggressor und Tumorförderer bekannt. Inhibitoren, welche die Hyperaktivität von Kinasen unterbinden, garantieren allerdings nur einen Teilerfolg. Sexl und ihr Team konnten kürzlich zeigen, dass diese Inhibitoren den tumorfördernden Aspekt von CDK6 nicht vollständig hemmen und nur teilweise auf die Effekte von CDK6 wirken.
“Die Inhibitoren schränken den Einfluss der Kinaseaktivität von CDK6 auf den Zellzyklus ein. Wir haben aber herausgefunden, dass CDK6 viele tumorfördernde Gene reguliert und so das Wachstum und die Vermehrung von Blutgefäßen im Tumor sowie leukämischer Stammzellen vorantreibt. Das bewirkt das Enzym aber ganz ohne Kinaseaktivität, weshalb die aktuell verwendeten Inhibitoren diese Funktion auch nicht unterbinden können.” Veronika Sexl.
Mit dem ERC Advanced Grant kann Sexl nun neue Möglichkeiten erforschen, diese zweite, kinase-unabhängige Funktion von CDK6 zu hemmen.
Quelle: Veterinärmedizinische Universität Wien