13. Nov. 2015

Dr. Stelzl: Geben und nehmen

Ich finde es ja gut und richtig und wichtig, dass heute keiner mehr Kinder bekommt, damit er eine Altersversorgung hat. Ich habe auch kein Problem damit, dass die nächste Generation ihre eigene und nicht meine Pension finanziert. Ein Pro­blem habe ich höchstens damit, dass ich die Pensionen all dieser pumperl­gesunden 55-plus-Menschen zahlen muss, die es aus irgendeinem Grunde immer noch schaffen, in Pension zu gehen. Obwohl man meiner Generation schon das Arbeiten bis ans Palliativbett angekündigt hat.

Ok, darüber will ich mich aber nicht aufregen, denn ich kann es sowieso nicht ändern. Rund um mich gehen Leute, die gar nicht so viel älter sind als ich, mit guten Bezügen und tollen Abfindungen einfach in den Ruhestand. Na ja, Gott erhalte mir meine Arbeitskraft und die Fähigkeit und Willigkeit, Beiträge zum Wohlfahrtsfond und zur staatlichen Pensionskasse zu leisten. In dem Wissen, dass es mir selber nicht viel nützen wird. Eine seltsame Generation, diese Generation 40 plus. Irgendwie sind wir für einige Dinge zu früh geboren, für andere zu spät. Irgendwie für nichts zur richtigen Zeit. Aber das wird vielleicht einmal eine andere Kolumne.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune