5. Aug. 2015

Dosierung des Ebola-Impfstoffs VSV-ZEBOV

Eine am Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) mit Freiwilligen durchgeführte Dosierungsstudie legt nahe, dass die derzeit verwendete Dosis des experimentellen Ebola-Impfstoffs VSV-ZEBOV angemessen ist und nicht reduziert werden sollte.

 

Nachdem eine internationale Forschergruppe mit Berner Beteiligung am 31. Juli die gute Wirkung von VSV-ZEBOV bei der ersten Impfstudie im westafrikanischen Guinea vorgelegt hat, wurden am 4. August die Ergebnisse einer parallel durchgeführten, kontrollierten Doppelblindstudie mit dem Impfstoff veröffentlicht, in der die Sicherheit der Vakzine bewertet und die optimale Dosis bestimmt wurde.

Tests mit dem experimentellen Impfstoff Ebola VSV-ZEBOV an mehr als 7.500 Probanden in Guinea legen nahe, dass der Impfstoff bereits 10 Tage nach der Impfung bei Erwachsenen, die möglicherweise mit dem Virus in Kontakt kamen, einen hohen Schutz gegen die Krankheit bietet. Bei Teilnehmern, die frühzeitig mit VSV-ZEBOV geimpft wurden, bestand laut der Studie nach zehn Tagen ein hundertprozentiger Schutz.

Bestimmung von Sicherheit und Dosis

Bei den ersten Tests wurden den Freiwilligen hohe Dosen von zehn und 50 Millionen Impfpartikeln injiziert, was zu zahlreichen Nebenwirkungen wie Fieber und Gelenkschmerzen führte, wie die HUG mitteilte.

Für die aktuelle Studie hat das Team um Claire-Anne Siegrist vom Impfungszentrum der HUG die Dosis drastisch auf nur 300.000 injizierte Impfpartikel reduziert. Dies linderte Nebenwirkungen wie Fieber und Schmerzen deutlich, nicht jedoch Gelenk- und Hautentzündungen. Zugleich wurden bei der tiefen Dosis auch klar weniger Antikörper gebildet.

Da alle Testpersonen in Guinea geschützt waren, sei derzeit nicht bekannt, wie viele Antikörper einen sicheren Schutz verleihen, schließen die Forscher: “Solange wir dies nicht wissen, benützen wir besser eine höhere Dosis.” Die Studie soll nun fortgeführt werden, um festzustellen, wie lange der Impfschutz anhält.

Verschiedene Impfstrategien erforderlich

Der Virologe Thomas Strecker von der Universität Marburg, der im Vorjahr im Ebola-Gebiet von Guinea Blutproben auf das Virus getestet hat, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie eine größere Anzahl von Impfstrategien nötig sei, da sich bestimmte Impfstrategien oft nur für bestimmte Patientengruppen eigneten.

Ana Maria Henao-Restrepo, Ira M Longini, Matthias Egger, Natalie E Dean, W John Edmunds, Anton Camacho, Miles W Carroll, Moussa Doumbia, Bertrand Draguez, Sophie Duraffour, Godwin Enwere, Rebecca Grais, Stephan Gunther, Stefanie Hossmann, Mandy Kader Kondé, Souleymane Kone, Eeva Kuisma, Myron M Levine, Sema Mandal, Gunnstein Norheim, Ximena Riveros, Aboubacar Soumah, Sven Trelle, Andrea S Vicari, Conall H Watson, Sakoba Kéïta, Marie Paule Kieny*, John-Arne Røttinge
Efficacy and effectiveness of an rVSV-vectored vaccine expressing Ebola surface glycoprotein: interim results from the Guinea ring vaccination cluster-randomised trial
The Lancet, Published Online July 31, 2015, doi: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(15)61117-5

Angela Huttner, Julie-Anne Dayer, Sabine Yerly, Christophe Combescure, Floriane Auderset, Jules Desmeules, Markus Eickmann, Axel Finckh, Ana Rita Goncalves, Jay W Hooper, Gürkan Kaya, Verena Krähling, Steve Kwilas, Barbara Lemaître, Alain Matthey, Peter Silvera, Stephan Becker, Patricia E Fast, Vasee Moorthy, Marie Paule Kieny, Laurent Kaiser, Claire-Anne Siegrist, and the VSV-Ebola Consortium
The effect of dose on the safety and immunogenicity of the VSV Ebola candidate vaccine: a randomised double-blind, placebo-controlled phase 1/2 trial
The Lancet Infectious Diseases, Published Online August 4, 2015, doi: http://dx.doi.org/10.1016/S1473-3099(15)00154-1

>> WHO statement to update on Ebola vaccine trial in Guinea

Quelle: APA