16. Juli 2015

Wächterlymphknoten ohne Radioaktivität finden

An der Berner Frauenklinik wird bei Bauchspiegelungen zur Identifizierung von Wächterlymphknoten der fluoreszierende Farbstoff ICG (Indozyaningrün) eingesetzt.

 

In der Fachzeitschrift Annals of Surgical Oncology veröffentlichten Wissenschaftler vom Gynäkologischen Krebszentrum am Universitätsspital Bern eine Studie, in der sie darlegen, wie sie bei 105 Patientinnen mit Endometrium- oder Zervixkarzinom Lymphknoten ohne den Einsatz von Radioaktivität erkannten. Sie verwenden zur Markierung bei Bauchspiegelungen stattdessen den Farbstoff ICG (Indozyaningrün).

Wird der Farbstoff zu Beginn der Operation injiziert, leuchten die Wächterlymphknoten auf dem Bildschirm blau. Mit der bisher verwendeten Methode waren die Lymphknoten nicht nur hörbar, aber nicht sichtbar. Mit einer Sonde wurden die radioaktiv markierten Wächterlymphknoten aufgedeckt.

Bislang wurde ICG in die Venen injiziert, um bei Leber, Galle oder im Gehirn Gefäße sichtbar zu machen. Zum Aufspüren von Wächterlymphknoten wurde ICG in den USA und Schweden bereits in der roboterassistierten Chirurgie eingesetzt.

Die Ärzte des Gynäkologischen Krebszentrums erheben nun, ob sich die kostengünstige Markierungsmethode auch bei Uterus-, Mamma- und Vulvakarzinom einsetzen lässt.

Sara Imboden, Andrea Papadia, Mélina Nauwerk, Brett McKinnon, Zahraa Kollmann, Stefan Mohr, Susanne Lanz, Michael D. Mueller
A Comparison of Radiocolloid and Indocyanine Green Fluorescence Imaging, Sentinel Lymph Node Mapping in Patients with Cervical Cancer Undergoing Laparoscopic Surgery
Annals of Surgical Oncology, 2015 Jun 30. [Epub ahead of print]

Quelle: Gynäkologisches Krebszentrum Universitätsspital Bern