Funktionelle MRT bei Zwangspatienten
Eine neue Studie ergab, dass sich mittels Gehirn-Scans herausfinden lässt, welche Zwangspatienten am ehesten von kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden profitieren könnten.
Der Psychiater Jamie Feusner von der University of California in Los Angeles (UCLA), der auch dem Semel Institute’s Adult OCD Program vorsteht, untersuchte mit Kollegen mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie die Gehirne von 17 Zwangspatienten im Alter von 21 bis 50 Jahren vor und nach einer intensiven kognitiven Verhaltenstherapie. Darüber hinaus zeichneten die Forscher die Symptome der Probanden über den Zeitraum von einem Jahr auf.
Die Wissenschaftler fanden im Zuge ihrer Untersuchung heraus, dass jene Patienten, bei denen mittels MRT eine effizienter Gehirnnetzwerkverbindung festgestellt wurde, nach der kognitiven Verhaltenstherapie schlechtere Langzeitergebnisse aufwiesen. Im Fachmagazin Frontiers in Psychiatry beschreibt das Forscherteam, dass weder die Intensität der Zwangssymptome vor der Behandlung noch die initiale Reaktion auf die Therapie gute Prädiktoren für einen langfristigen Therapieerfolg waren.
In einer Aussendung schrieben die Wissenschaftler, sie würden nun ihr Wissen über das Gehirn in nützliche Informationen “übersetzen”, damit Ärzte die neuen Erkenntnisse künftig in ihre Therapieentscheidung einfließen lassen können.
Jamie D. Feusner, Teena Moody, Tsz Man Lai, Courtney Sheen, Sahib Khalsa, Jesse Brown, Jennifer Levitt, Jeffry Alger, Joseph O’Neill
Brain connectivity and prediction of relapse after cognitive-behavioral therapy in obsessive–compulsive disorder
Frontiers in Psychiatry 20 May 2015, http://dx.doi.org/10.3389/fpsyt.2015.00074