8. Apr. 2015

KAV: Dialog zwischen Ärztekammer und Wehsely wird weitergeführt

Der Teileinigung zur Umsetzung des neuen Ärztearbeitszeitgesetztes im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) erteilte die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien am 7. April vorerst keine Zustimmung. Hermann Leitner, Verhandlungsführer und Obmann der Kurie, erklärte, man wolle nur ein Gesamtpaket beschließen. Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely wertete den Beschluss der Kurie als Bestätigung, dass Dialog immer sinnvoll sei. Die offenen Forderungen, beispielsweise nach rückwirkenden Gehaltsanpassungen, möchte Wehsely neuerlich aufs Tapet bringen.

Die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien bewertete in ihrer Sitzung am 7. April die Teileinigung mit der Stadt Wien als “guten und klaren Schritt in die richtige Richtung”. Da jedoch nicht sämtliche Forderungen ausreichend erfüllt worden seien, habe die Kurie das Gesamtpaket nicht abgesegnet. Zustimmung gebe es dann nur zu einem Gesamtpaket.

Leitner erklärte, dass man sich hinsichtlich der immer wieder geforderten Strukturreformen bis auf einige Kleinigkeiten im Großen und Ganzen mit der Stadt einig sei. Allerdings gebe es vor allem bei der Entlohnung der Nacht- sowie der Sonn- und Feiertagsdienste noch Differenzen.

Die Ärztekammer möchte die Gespräche mit der Stadt am 13. April fortsetzen. Sollten auch die Gehaltsforderungen der Spitalsärzte im KAV erfüllt werden, ortete er bei der Kurie durchaus Zustimmungsbereitschaft, so Leitner.

Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely erklärte, sie sei sicher, dass man im Rahmen des Dialogs alle noch bestehenden Dissenspunkte ausgeräumt werde. Immerhin habe die Kurie die bisherigen Verhandlungsergebnisse, welche vor allem Arbeitszeitregelungen und Arbeitsbedingungen betreffen, als “guten und klaren Schritt in die richtige Richtung” beurteilt.

Sie sehe derzeit zu 90 Prozent Konsens- und nur etwa 10 Prozent Dissenspunkte, so Wehsely. Diese haben es allerdings in sich: So forderte die Ärztekammer etwa eine rückwirkende Anpassung der Gehälter ab 1. Jänner 2015 und höhere Zuschläge bei Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten. Diese machten bisher einen hohen Anteil des Spitalsärztegehalts aus, sie wurden jedoch mit dem Beschluss des neuen Gehaltsschemas im Landtag Ende März in die nun deutlich angehobenen Grundgehälter umgeschichtet. Grundsätzlich sollen ab Montag alle offenen Punkte – also auch bzw. vor allem die Gehälter – noch einmal zu Debatte stehen, versprach Wehsely.

Quelle: APA