Auch bei Betagten an Sucht denken
SALZBURG – Eine Suchtproblematik im Alter wird häufig nicht erkannt, weil sie sich hinter den Symptomen altersassoziierter Erkrankungen verstecken kann. Therapeutischer Nihilismus ist keineswegs angesagt, denn gerade bei älteren Patienten lässt sich die Lebensqualität durch eine auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmte Suchtbehandlung erheblich steigern.
Alkohol und Benzodiazepine stehen bei älteren Menschen mit Suchtproblematik im Vordergrund, weiß Prim. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Wurst, Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie II an der Christian-Doppler-Klinik – Universitätsklinikum Salzburg, und beruft sich dabei auf das Ergebnis des bereits im Jahr 2012 abgeschlossenen INTERREG-Projekts zum Thema „Sucht und Alter“. Es hatte untersucht, wie weit Menschen der Generation 60 plus im Bundesland Salzburg und in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land von Süchten betroffen sind.