Neuer regulatorischer Mechanismus des Immunsystems
Arbeitsgruppen von internationalen Wissenschaftlern untersuchten den bisher unklaren regulatorischen Mechanismus wichtiger körpereigener Abwehrmechanismen wie der Typ I Interferon-Produktion und der Aktivierung anti-viraler T Zellen. Dabei entdeckten sie, dass dem Botenstoff Typ I Interferon mit seiner schützenden Wirkung für wichtige körpereigene Abwehrzellen eine zentrale Bedeutung zukommt. Die Forscher vermuten, dass diese Erkenntnis insbesondere für die Therapie der chronischer Hepatitis C von großer Bedeutung sein könnte. Die Resultate der Arbeit wurden am 5. Juni in der Fachzeitschrift “Immunity” publiziert.
Neben der Produktion des Botenstoffs Typ I Interferon zählt die Aktivierung spezifischer, anti-viraler T-Zellen, die körperfremde Organismen gezielt angreifen, zu den wichtigen körpereigenen Abwehrmechanismen. Die internationalen Arbeitsgruppen von Dr. Philipp A. Lang und Prof. Dr. Karl S. Lang entdeckten nun gemeinsam mit Prof. Dr. Dieter Häussinger, Prof. Dr. Pamela Ohashi und Prof. Dr. Tak Wah Mak, dass Typ I Interferon die virus-spezifischen T-Zellen vor Attacken durch NK Zellen beschützen kann.
„Dies könnte bedeuten, dass das derzeit bei chronischer Hepatitis C klinisch verwendete Typ I Interferon über weitere Mechanismen verfügt, die bislang unbekannt waren“, erklärt der gebürtige Innsbrucker Dr. Philipp A. Lang von der Uniklinik Düsseldorf. Mit weiteren Untersuchungen werde nun versucht, weitere Merkmale von NK Zellen mit regulatorischer Funktion zu identifizieren, damit die Erkenntnisse therapeutisch genutzt werden können.
Haifeng C. Xu, Melanie Grusdat, Aleksandra A. Pandyra, Robin Polz, Jun Huang, Piyush Sharma, René Deenen, Karl Köhrer, Ramtin Rahbar, Andreas Diefenbach, Kathrin Gibbert, Max Löhning, Lena Höcker, Zoe Waibler, Dieter Häussinger, Tak W. Mak, Pamela S. Ohashi, Karl S. Lang, Philipp A. Lang
Type I Interferon Protects Antiviral CD8+ T Cells from NK Cell Cytotoxicity
Immunity, Published online: June 5, 2014
Quelle: Uni Düsseldorf