Diabetologie: Zielwerte in Diskussion
Optimale Kontrolle von Blutzucker und Blutfetten ist das Kernstück in der Diabetestherapie. Allerdings sind in beiden Fällen Ziele und ideale Strategien keineswegs unstrittig. Und waren daher zentrale Themen auf der Jahrestagung der Österreichischen Diabetesgesellschaft Ende 2013 in Salzburg.
Dass sich Blutzuckersenkung beim Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) günstig auswirken sollte, ist naheliegend. Allerdings sind gerade hinsichtlich der glykämischen Kontrolle Zielwerte und Strategien in Diskussion. Prof. Dr. Michael Roden, Direktor des Deutschen Diabeteszentrums Düsseldorf, verwies anlässlich der ÖDG-Jahrestagung 2013 auf zum Teil widersprüchliche Ergebnisse aus vieldiskutierten Studien. Seit in der ACCORD-Studie eine intensivierte Glukosesenkung bei DM2-Patienten mit erhöhter kardiovaskulärer Mortalität in Verbindung gebracht wurde, besteht Unsicherheit. Allerdings verwies Roden auf eine ganze Reihe von Befunden, die die Bedeutung guter glykämischer Kontrolle unterstreichen: „Ältere Arbeiten aus den 1990er Jahren legen nahe, dass sich sowohl Nüchtern- als auch postprandiale Glukose zum kardiovaskulären Risiko annähernd linear verhalten. Schon bei einem durchschnittlichen Zucker von 120 bis 130mg/dl ist das relative Risiko um rund 20 Prozent erhöht, bei 140 bis 150mg/dl schließlich verdoppelt. Rechnet man das auf das HbA1c um, kommt man auf Werte unter sieben Prozent.“