Bei Substanzmissbrauch in der Schwangerschaft helfen oft schon Kurzinterventionen
Etwa jede zehnte Frau raucht oder trinkt, obwohl sie ein Kind erwartet, jede zwanzigste konsumiert Cannabis. Mitunter gelingt es bereits mit richtiger Gesprächsführung und intensiverer Betreuung, die werdende Mutter vom Konsum abzuhalten.
Schon beim ersten Gespräch sollen Ärzte Schwangere nachdrücklich zum Thema Alkohol und Tabak befragen, erklären die Psychiaterin Dr. Claire A. Wilson vom Londoner King’s College und Kolleginnen. Das gilt sowohl für den aktuellen Gebrauch als auch für den Konsum in der Vergangenheit. Und bei jeder weiteren vorgeburtlichen Untersuchung stehen diese Fragen aufs Neue an.
Zuvor ist aber zu klären, ob man der werdenden Mutter einige – vielleicht auch unangenehme – Fragen stellen darf. Und es muss für die Frau außer Frage stehen, dass sich diese Erkundigungen keinesfalls gegen sie persönlich richten. Beispielsweise, so schlagen die Autorinnen vor, lässt sich das Gespräch so beginnen: „Ärzte sollen grundsätzlich alle Schwangeren nach dem Gebrauch schädlicher Substanzen fragen. Ist es für Sie in Ordnung, wenn wir jetzt darüber sprechen?“