Strategien bei suboptimalem oder nachlassendem Ruxolitinib-Erfolg
Die Ruxolitinib-Therapie verbessert die Symptome, reduziert die Milzgröße und verlängert das Überleben von Patienten mit Myelofibrose und mittlerem oder hohem Risiko. Dennoch brechen etwa 50% der Patienten mit rezidivierter oder refraktärer Myelofibrose die Ruxolitinib-Therapie innerhalb von 3 Jahren ab. Bei der virtuellen Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) war eine Sitzung neuen Therapiestrategien für die Behandlung von myeloproliferativen Neoplasien (MPN) gewidmet. Zudem wurden typische Syndrome beim Absetzen von Ruxolitinib genauer analysiert.
Eine Therapiestrategie zur Verbesserung der Therapie bei suboptimalem oder nachlassendem Ansprechen unter Ruxolitinib ist die Blockade der JAK1/2 und PI3K-Signalwege durch die zusätzliche Gabe von Parsaclisib.1 In eine Phase-II-Studie wurden 53 Patienten mit vorangegangener Ruxolitinib-Therapie für wenigstens 6 Monate oder einer stabilen Dosierung für wenigstens 8 Wochen vor Studieneinschluss eingeschlossen. Primärer Endpunkt war die Änderung des Milzvolumens ab Studienbeginn bis Woche 12 im MRT oder CT. Die Patienten waren für eine mediane Dauer von 28 Wochen unter der kombinierten Therapie. Durch die additive Parsaclisib-Gabe zu Ruxolitinib wurde eine zusätzliche Reduktion der Milzgröße und eine Verbesserung der Symptomlast erreicht. Der Nutzen der zusätzlichen Behandlung setzte früh ein und war langanhaltend. Die Therapie wurde generell gut vertragen. Die tägliche Dosierung war effektiver und verträglicher als eine Dosierung mit täglicher gefolgt von wöchentlichen Applikationen.