24. Juni 2020

Freiwillig ausgehungert

FARGO – Viele magersüchtige Patientinnen suchen die Praxis erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium auf. Eine umgehende stationäre Einweisung kann mitunter ihr Leben retten. Zunächst gilt es aber, überhaupt Verdacht zu schöpfen. (Medical Tribune 25-26/20)

Über 90 % der von Anorexie Betroffenen sind weiblich und der BMI liegt meistens unter 17,5 kg/m2.

Ein typischer Fall: Ein 16-jähriges Mädchen wird von den Eltern gebracht. Sie hat sich in den vergangenen fünf Monaten fast nur noch von Gemüse und einem Fitzelchen Geflügelfleisch ernährt. Bei einer Größe von 1,70 m wiegt sie nur noch 49 kg. Trotzdem behauptet die junge Dame, völlig gesund zu sein. Bei der körperlichen Untersuchung fällt ein Puls von 46 Schlägen pro Minute auf. Der Blutdruck erreicht im Sitzen nur 100/78 mmHg, nach drei Minuten Stehen sackt er auf 78/60 mmHg ab. Die Haut wirkt trocken, der Zahnschmelz zeigt starke Erosionen und das Haar hat sich trotz des jugendlichen Alters bereits gelichtet, berichten Dr. James E. Mitchell von der Psychiatrie der University of North Dakota School of Medicine in Fargo und seine Kollegin.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune