Multiple Sklerose: Management der sexuellen Dysfunktion
Obwohl die sexuelle Dysfunktion bei Patienten mit Multipler Sklerose eine häufige Komorbidität darstellt, wird dieses Thema in der Praxis selten angesprochen. Der Erhalt der sexuellen Gesundheit ist aber ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität der Patienten. (CliniCum neuropsy 3/19)
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung, die sich im jungen Erwachsenenalter erstmanifestiert. Gerade in dieser Lebensphase spielt die Gründung einer Partnerschaft und Familie eine wichtige Rolle. Der Umgang mit der Diagnose kann für den Betroffenen selbst, aber gleichsinnig auch für seinen Partner ein belastendes Element darstellen. Neben einer adäquaten immunmodulierenden Therapie und akuten Schubtherapie stellt die symptomatische Therapie einen wichtigen Aspekt in der MS-Behandlung dar. Ein therapeutischer Teilbereich betrifft demnach die sexuelle Gesundheit. Eine individuelle sexuelle Zufriedenheit hat nachweislich positive Auswirkungen auf das Allgemeinempfinden, auf die Stimmungslage mit besonderer Berücksichtigung depressiver Symptome, auf Muskeltonus, Schlafverhalten sowie Schmerzempfinden und -distanzierung.