1. Apr. 2019Klinische Studie

AACR 2019: 91 Prozent der Patienten mit Marginalzonen-Lymphom sprachen auf Umbralisib an

(c) AACR/Phil McCarten 2018

Umbralisib, ein neuer PI3K-delta-Inhibitor, erweist sich in der Phase-II-UNITY-NHL-Studie als gut verträglich und hochaktiv bei Patienten mit rezidiviertem/refraktärem Marginalzonen-Lymphom. Das zeigt die Zwischenauswertung, die am diesjährigen Jahreskongress der American Association of Cancer Research (AACR) in Atlanta präsentiert wurde.

Randzonen-Lymphome sind eine seltene, langsam wachsende Form des Nicht-Hodgkin-Lymphoms, die auf Rituximab allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie ansprechen, doch häufig Rezidive aufweisen. Umbralisib ist ein niedermolekularer, oral wirksamer PI3K-delta-Inhibitor, der selektiv mehrere Signalwege, unter anderem auch CK1-epsilon, blockiert. Im Januar 2019 erteilte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Umbralisib bereits den Status einer „Breakthrough Therapy Designation” für die Behandlung von Erwachsenen mit Randzonen-Lymphom, die zuvor mindestens eine Anti-CD20-Behandlung erhalten hatten.

84 Prozent klinisch verbessert

Studienleiter Prof. Dr. Nathan H. Fowler, MD Anderson Cancer Center Houston, University of Texas, präsentierte eine Zwischenauswertung der UNITY-NHL-Studie. In diese wurden bis zum 20. Oktober 2018  69 Patienten mit rezidiviertem/refraktärem Randzonen-Lymphom mit durchschnittlich zwei Vorbehandlungen in die Studie aufgenommen. Sie erhielten 800mg Umbralisib einmal täglich bis zum Progress oder inakzeptabler Toxizität.

Bei 38 Patienten betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 9,6 Monate. Aus dieser Gruppe zeigten vier Patienten ein vollständiges und 17 Patienten ein partielles Ansprechen, elf weitere Patienten eine Krankheitsstabilisierung (klinische Verbesserungsrate 84%). Insgesamt sprachen 91 Prozent der Patienten primär auf die Therapie an. Das progressionsfreie Überleben nach zwölf Monaten lag bei 71 Prozent. Die mittlere Dauer bis zum Wirkungseintritt betrug 2,7 Monate, wobei die mittlere Ansprechdauer (DOR) noch nicht erreicht wurde.

Bedeutender Unterschied für Patienten

Als häufigste therapiebedingte Nebenwirkung wurde eine Diarrhö registriert, von der 45 Prozent der 38 Patienten betroffen waren. Häufigste Nebenwirkungen vom Grad 3/4 waren Neutropenie, febrile Neutropenie und Diarrhö (8%, 5%, 5%). Kolitiden oder Pneumonitiden, die in dieser Substanzklasse auftreten können, wurden nicht beobachtet.

Studienleiter Fowlers Zusammenfassung und Ausblick: „Als limitierend sehen wir die kleine Patientenanzahl und die noch kurze Nachlaufzeit. Aber die Daten zu Nebenwirkungen und klinischer Aktivität sind bereits zu diesem frühen Zeitpunkt sehr ermutigend. Wir rechnen daher mit positiven Ergebnissen in der Langzeitanwendung, die mit einem bedeutenden Unterschied für die Patienten einhergehen wird.”

Referenz

Fowler NH et al.: Umbralisib monotherapy demonstrates efficacy and safety in patients with relapsed/refractory marginal zone lymphoma: A multicenter, open-label, registration directed Phase II study. Abstract CT132