26. Feb. 2019

Best of Bestrahlung

Barbara Krobath

Immer mehr setzt sich die stereotaktische Bestrahlung von oligo-metastasierten Erkrankungen der Lunge, Prostata, des Darmes oder der Mamma durch, schreibt Univ.-Prof. Dr. Karin Dieckmann, stv. Leiterin der Universitätsklinik für Strahlentherapie, Wien, im krebs:hilfe!-Jahresrückblick.

Publikationen aus dem Jahr 2018 konnten bestätigen, dass Erkrankungen mit nur einer oder wenigen Metastasen, auch in unterschiedlichen Organen lokalisiert, gute Chancen auf Heilung durch eine hochdosierte stereotaktische Bestrahlung haben. Damit setzt sich ein non-invasives Verfahren immer mehr durch, das ambulant durchgeführt werden kann, den Patienten nur wenig belastet und zur Kontrolle der Erkrankung beiträgt.

Die Standardtherapie inoperabler fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumoren stellt die Radiochemotherapie mit Cisplatin – oder alternativ  Cetuximab – dar. Erstmals konnte 2018 in einer Phase-III-Studie nachgewiesen werden, dass bei den prognostisch günstigeren, p16-positiven Tumoren eine konkomitante Radiochemotherapie mit Cisplatin zu einem besseren 5-Jahres-Überleben geführt hat als die mit Cetuximab. Ein Durchbruch in der Therapie des inoperablen NSCLC gelang rezent mit dem PD-L1-Immuncheckpoint-Inhibitor Durvalumab, der im adjuvanten Setting nach kombinierter Radiochemotherapie für ein Jahr verabreicht wurde (PACIFIC-Studie). Das hat bei diesen Patienten im Stadium III zu einer deutlichen Verbesserung des Überlebens geführt und zur Zulassung durch die EMA bei PD-L1 ≥1%.

Weitere Themen, die Dieckmann mit MitarbeiterInnen der Klinik behandelt, sind die Hypofraktionierung in der Therapie des Prostatakarzinoms und die individuelle Strahlentherapie von Mammakarzinomen. Weiters konnten Studien bei (borderline-)resektablen Pankreaskarzinomen zeigen, dass eine präoperative Radiochemotherapie zu einer signifikant besseren R0-Resektionsrate und Verlängerung des Gesamtüberlebens führte. Auch beim lokal fortgeschrittenen operablen Plattenepithelkarzinom des Ösophagus bringt die neoadjuvante Radiochemotherapie einen Vorteil und wird durch eine bestätigende Studie zum Standard. Nach wie vor offen sei der Einfluss der Strahlentherapie auf das Überleben von Patienten mit Magenkarzinomen.

Sie finden einen Auszug – die praxisrelevanten Änderungen der Onko-Radiologie – in der krebs:hilfe! 1–2/19. Den gesamten Artikel finden Sie auf Seite V im Dossier, das Sie hier downloaden können.