Höheres Infarktrisiko am Heiligen Abend

In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob staatliche Feiertage oder große Sportereignisse Myokardinfarkte (MI) auslösen können. Die Forscher untersuchten 283.014 Fälle von Herzinfarkt, die dem schwedischen landesweiten Koronarversorgungsregister zwischen 1998 und 2013 gemeldet worden waren, um den exakten Zeitablauf zu bestimmen.
Die zwei Wochen vor und nach einem Feiertag und derselbe Zeitraum ein Jahr vor und nach einem Sportereignis wurden als Kontrollzeiträume festgelegt. Es stellte sich heraus, dass zu Weihnachten das Infarkt­risiko um 15 % erhöht war.
Das Infarktrisiko war am Heiligen Abend mit 37 % Risikoanstieg am höchsten, mit einem Gipfel um etwa 22:00 Uhr. Das Risiko war bei älteren und kränkeren Patienten stärker ausgeprägt. Ein um 20 % höheres MI-Risiko wurde am Neujahrstag beobachtet, das von den Autoren als Folge von übermäßigem Alkohol- und Speisenkonsum, kalten Temperaturen oder Schlaf­entzug interpretiert wurde. Ein höheres MI-Risiko wurde auch an den Mittsommer­-Feiertagen ­beobachtet.

Mohammad MA et al., BMJ 2018; 363: k4811. doi: 10.1136/bmj.k4811

Für die Praxis
Änderungen des Lebensstils, der Ernährung und emotionale Belastungen rund um die Feiertage erhöhen das Infarktrisiko.

 

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune