Muster der kindlichen Ernährung und Zöliakie

Niedliches kleines Mädchen, das zu Hause Spaghetti Bolognese isst.
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Die Zöliakie, die zunächst als pädiatrische Malabsorptionskrankheit angesehen wurde, gilt heute als systemische Autoimmunerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Der Einfluss der Ernährung der Kinder auf das Risiko der Entwicklung einer Zöliakie ist noch nicht geklärt. Während mehrere Beobachtungsstudien auf einen protektiven Effekt von verlängertem Stillen oder Stillen zum Zeitpunkt der Gluteneinführung hingewiesen haben, konnte dieser Effekt in zwei neueren großen randomisierten Studien nicht bestätigt werden.
In einer aktuellen niederländischen Studie wurde nun untersucht, ob die kindliche Ernährung nach der Stillzeit eine Rolle für das Entstehen einer Zöliakie spielt. Im Speziellen ging es darum, ob die Ernährung von einjährigen Kindern mit dem Risiko einer Zöliakie im Alter von sechs Jahren korreliert. Die Daten stammen aus einer prospektiven Kohortenstudie („Generation-R-Studie“), die Mütter und ihre Kinder ab der Schwangerschaft begleitet. Details zur Nahrungsaufnahme im Alter von einem Jahr wurden mittels eines Fragebogens erfasst, der 221 Lebensmittel und Fragen zu Verzehrhäufigkeit und Portionsgröße abfragt. Die Daten wurden in 27 Lebensmittelgruppen zusammengefasst. Von 1997 Kindern hatten 27 (1,4 % im Alter von durchschnittlich 5,9 Jahren einen positiven Transglutaminase-Antikörper. Diese Kinder hatten ein geringeres Körpergewicht (20 vs. 22 kg).
Vier Ernährungsmuster konnten identifiziert werden: ein „vernünftiges“ Ernährungsmuster, charakterisiert durch hohe Zufuhr von Gemüse und Getreide, Pflanzenöle, mittlere Zufuhr von Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchten und geringer Konsum von Zucker und Süßwaren und raffiniertem Getreide; ein Ernährungsmuster „Snacks“ mit unter anderem hoher Zufuhr von Snacks, raffiniertem Getreide und Süßwaren; ein Ernährungsmuster „Milchprodukte“ mit unter anderem hohem Verzehr von Butter, Vollkornbrot, Fleischprodukten und fettarmen Milchprodukten; und ein Muster „Tranglutaminase-­spezifisch“ mit Früchten, Vollkornbrot, Müslis, Butter und Margarine. Es stellte sich heraus, dass die strenge Einhaltung eines als „vernünftig“ bezeichneten Ernährungsmusters im Alter von einem Jahr das Risiko, im Alter von sechs Jahren an Zöliakie zu erkranken, verringert.

Barroso M et al., Gastroenterology 2018; 154: 2987–96

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune