NELSON: Lungenkrebs-Screening senkt Todesfälle um 26 Prozent
Die Ergebnisse der europäischen NELSON-Studie zeigen nach zehn Jahren Follow-up, dass ein low-dose-Computertomographie (CT)-Screening von asymptomatischen Männern mit hohem Lungenkrebs-Risiko die Lungenkrebs-Todesfälle um 26 Prozent reduziert (De Koning HJ et al., Abstract PL02.05). In der kleineren Gruppe der teilnehmenden Frauen schwankte das relative Risiko (Rate-Ratio) an einem Lungenkarzinom zu versterben zwischen 0,39 und 0,61 in unterschiedlichen Jahren des Follow-ups – ein Indikator für eine noch signifikantere und größere Reduktion der Lungenkrebsmortalität als bei Männern. Prof. Dr. Harry J. De Koning, Erasmus MC, Rotterdam, Niederlande, präsentierte diese Ergebnisse in der Plenary Session der 19. World Conference on Lung Cancer (WCLC) in Toronto, Canada.
Univ.-Prof. Dr. Robert Pirker, Universitätsklinik für Innere Medizin, Wien, kommentiert die Ergebnisse im Gespräch mit medonline: „Die Nelson-Studie war für mich der Höhepunkt des Kongresses. Dieses Ergebnis ist ein entscheidender Fortschritt. Wir haben jetzt zwei große Studien, eine US-Studie und eine europäische Studie, die zeigen, dass es möglich ist Lungenkrebs früh zu erkennen und dadurch die Sterblichkeit zu reduzieren. Hier ist die Take Home Message: Wir müssen in allen Ländern und insbesondere in Österreich, Deutschland und der Schweiz, die Lungenkrebsfrüherkennung in Kombination mit der Raucherentwöhnung vorantreiben.”