ESC 2018: Wir berichten live vom Kongress

gettyimages.com/jotily

Von 25. bis zum 29. August 2018 wird München zur europäischen Hauptstadt der Herzen: hier findet heuer das Jahrestreffen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) statt. Insgesamt 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern werden auf diesem Kongress – einem der größten in der medizinischen Fachgemeinde – erwartet. Wir berichten live.

4.500 Studien werden diesmal im Rahmen des ESC 2018 vorgestellt, die ein breites Themenspektrum an kardiologischen Themen abdecken – von grundlagenwissenschaftlichen Projekten bis zu echten „game changers“ für die klinische Praxis.

Neben dem heurigen Schwerpunktthema Herzklappenerkrankungen werden auch alle anderen Bereiche der kardiovaskulären Medizin nicht zu kurz kommen. Unter anderem wird die Gesellschaft für Kardiologie heuer vier neue Leitlinien vorstellen:

  • 2018 ESC/ESH – Leitlinie zur Arteriellen Hypertonie (Sonntag, 26.8.)
  • 2018 ESC – Leitlinie zu Herzkreislauferkrankungen während der Schwangerschaft (Montag, 27.8.)
  • 2018 ESC/EACTS – Leitlinie zur Myokardrevaskularisierung (Montag, 27.8.)
  • 2018 ESC – Leitlinie zur Diagnose und Behandlung der Synkope (Dienstag, 28.8.)

In den sogenannten Hotline-Sessions werden die Endpunkte wichtiger Studien erstmals präsentiert, darunter zwei klinische Blockbuster-Studien zu Aspirin in der kardiovaskulären Vorsorge: In der ARRIVE-Studie wurden über 12.000 Personen mit moderatem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) inkludiert, in der ASCEND-Studie waren es mehr als 15.000 Patienten mit Diabetes. Die Zusammenschau der Studienergebnisse bei diesen sehr großen Populationsgruppen werden wichtige Informationen über Nutzen und Risiko (etwa für gastrointestinale Blutungen) von Aspirin bei der CVD-Vorsorge bringen.

Ein weitere wichtige Studie, CAMELLIA-TIMI 61, behandelt die Frage ob Maßnahmen zur Reduktion des Körpergewichts sich positiv auf kardiovaskuläre Ereignisse auswirken können. 12.000 Übergewichtige mit bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen oder Diabetes nahmen daran teil. Vor kurzem wurde der primäre Sicherheits-Endpunkt erreicht: Lorcaserin, ein Appetitzügler aus der Gruppe der Serotoninagonisten vergrößerte das Risiko für schwere behandlungsbedingte kardiovaskuläre Nebenwirkungen nicht. Jetzt werden genaue Analysen dazu erwartet, ob und inwiefern Lorcaserin sich positiv auswirkt.

Die MARINER-Studie untersucht, ob venöse Thromboembolien nach Spitalsentlassung von akut erkrankten Patienten durch Einnahme des oralen Antikoagulantiums Rivaroxaban vermieden werden können. Rivaroxaban würde damit das Spektrum der Antikoagulantien in dieser Indikationsstellung um einen weiteren Wirkstoff erweitern: hier ist derzeit nur Betrixaban zugelassen.

Über diese und weitere Themen werden wir für Sie live vom ESC 2018 berichten. Außerdem werden wir mit namhaften Experten darüber diskutieren, ob und wie die am ESC 2018 vorgestellten Studien künftig die medizinische Praxis verändern werden. Wir freuen uns auf ein Interview, unter anderem mit:

  • Prof. Dr. Kurt Huber, Wilhelminenspital der Stadt Wien
  • Prof. Dr. Irene Lang, Medizinische Universität Wien
  • Prof. Dr. Helmut Pürerfellner, Ordensklinikum Linz
  • Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger, Landesklinikum Wiener Neustadt
  • Prof. Dr. Dirk von Lewinski, Medizinische Universität Graz