Die wichtigsten Abstracts zu kolorektalen Lebermetastasen
Zum Thema kolorektale Lebermetastasen waren aus meiner Sicht am diesjährigen ASCO folgende Abstracts hervorzuheben.
Nicht resektable Lebermetastasen
In der Situation nicht resektabler kolorektaler Lebermetastasen wurde bereits in früheren Studien gezeigt, dass eine sekundäre Resektion nach einer Konversionstherapie einen deutlichen Überlebensvorteil bringt. Welche Chemotherapie dafür am besten geeignet ist, ist bisher unklar. Die französische Studie PRODIGE 14-ACCORD- 21-(METHEP-2) (Ychou M et al., Abstract 3535) untersuchte, ob dafür eine Dreifach-Chemotherapie mit FOLFIRINOX oder eine Zweifach-Chemotherapie mit FOLFOX oder FOLFIRI jeweils kombiniert mit Cetuximab (bei RAS-Wildtyp- Tumoren) oder Bevacizumab besser geeignet ist. Der primäre Endpunkt, nämlich eine Erhöhung der sekundären R0/R1-Resektionsrate von 50 auf 70 Prozent, wurde nicht erreicht, jedoch fand sich ein Trend zu höheren Resektionsraten in der Triplet-Gruppe.
Die Kombination mit Cetuximab hatte höhere Resektions- und Ansprechraten sowie ein besseres progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS). Aus derselben Studie wurde auch die Subgruppe der BRAF-mutierten Patienten präsentiert (Lopez-Crapez E et al., Abstract 3548). Auch bei dieser sehr kleinen Serie von neun Patienten zeigte sich, dass die Dreifach-Chemotherapie hinsichtlich PFS und OS besser war als die Zweifach- Chemotherapie. Interessant ist, dass acht von neun BRAF-mutierten Patienten mit Cetuximab therapiert wurden, einer in dieser Situation bisher nicht unbedingt präferierten Therapie. Die Überlebensdaten (OS 21,3 und PFS 6,1 Monate beim Triplet vs. 6,6 und 1,8 Monate beim Doublet) waren aber mit der Subgruppe der Tribe-Studie (Triplet plus Bevacizumab) vergleichbar. Eine weitere Studie aus Frankreich untersuchte den prognostischen Effekt einer BRAF-Mutation bei Patienten, die wegen Lebermetastasen operiert wurden (Bachet J-B et al., Abstract 3554).