Serie Meldepflichtige Erkrankungen in der Pneumologie, Teil 4: Diphterie & Keuchhusten

Arzt mit hochgestrecktem Arm deutet "Stop"
Foto: demaerre/GettyImages

Weltweit stellt Diphtherie ein ernstes gesundheitliches Problem dar, tritt aber in Österreich nur sporadisch auf. Die Erkrankungszahlen bei Keuchhusten lagen hingegen zuletzt österreichweit jährlich deutlich über 1.000. (CliniCum pneumo 4/18) 

Diphtherie

Diphtherieformen. Weiße, schmutzig graue, grüne oder auch schwarze Pseudomembranen im Nasen-Rachen- Raum sind das charakteristische Zeichen von Diphtherie der Atemwege, die nach einer Inkubationszeit von zwei bis fünf Tagen mit Halsschmerzen, Müdigkeit und erhöhter Temperatur beginnt. Die Membranen – griechisch „diphthera“ für Lederhaut – geben der Erkrankung ihren Namen. Die Erreger, grampositive keulenförmige Corynebakterien, sind oppurtunistische Keime, wobei nur toxinbildende Stämme die Diphtherie hervorrufen. Die Erkrankung kann auch die Atemwege bis in die Bronchien befallen und ist ohne sofortige Maßnahmen lebensbedrohlich. Die Form der Hautdiphtherie manifestiert sich durch schlecht heilende Ulzera, die ebenfalls von schmutzig grauen Membranen bedeckt sind. Seit den 1990er Jahren werden nicht toxigene Stämme von Corynebacterium diphtheriae auch als Ursache für schwere invasive Erkrankungen wie Endokarditis oder Fremdkörperinfektionen beschrieben.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo