GPN-Kongress 2018: Kindernephrologie

Foto: Iuliia Safronova/GettyImages

Viele der nach Europa geflüchteten Menschen sind Kinder, und viele der oft unbegleiteten Minderjährigen sind nierenkrank. Sie zu versorgen bedarf eines erheblichen Engagements aller Beteiligten. Neue Allokationskriterien für die Nierentransplantation und Lupusnephritiden waren weitere Themen des diesjährigen Treffens der Kindernephrologen im niedersächsischen Hannover. (CliniCum Urorologie 1-2/18)

Nierenerkrankungen bei Flüchtlingskindern

45 Prozent der 2017 nach Deutschland gekommenen Asylbewerber sind Kinder; deren Anteil ist damit seit 2015 (31 Prozent) deutlich gestiegen. Nicht wenige der Kinder sind chronisch krank, z.B. nierenkrank bis hin zur Dialysepflicht. Fast ein Viertel der Nierenerkrankungen bei Flüchtlingen seien Nierendysplasien, so Priv.-Doz. Dr. Jun Oh, KfH Nierenzentrum für Kinder- und Jugendliche, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Bei sehr vielen Kindern und Jugendlichen mit chronischer Niereninsuffizienz sei die Ursache jedoch völlig unklar. „Sie kommen ohne Eltern, ohne Unterlagen, und so können wir die Ursachen nur schwer herausbekommen“, schilderte Oh die Situation. Im syrischen Kriegsgebiet ist die Dialysequalität äußerst mangelhaft, Hämodialysen sind nur schwer zu bekommen. Oftmals finden die (Peritoneal-)Dialysen nur einmal pro Woche statt, die Sterberate liegt bei fast 50 Prozent.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum uro&gyn