Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Drei Länder, ein Ziel: die Verbesserung der Situation von Kopfschmerzpatienten. Beim diesjährigen Kopfschmerzsymposium in Bad Zurzach diskutierten Experten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich aktuelle Probleme und Entwicklungen in der Migränetherapie. Neben der Versorgungssituation in den einzelnen Ländern wurden besonders CGRP-Antikörper, die neue Hoffnung für Patienten bringen, intensiv thematisiert. (CliniCum neuropsy 2/18)
Entscheidendes Unterscheidungskriterium zwischen episodischer Migräne (EM) und chronischer Migräne (CM) ist die Anzahl der monatlichen Kopfschmerztage, bei weniger als 15 Kopfschmerztagen pro Monat ist von EM die Rede, eine CM besteht nach den Kriterien der dritten Auflage der Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzen (ICHD-3) dann, wenn an 15 oder mehr Tagen im Monat über einen Zeitraum von drei oder mehr Monaten Kopfschmerzen bestehen und davon mindestens acht Tage Migräne sind.1 „Migräne geht mit erheblichen individuellen und sozioökonomischen Folgen einher“, betonte Dr. Reto Agosti, Kopfwehzentrum Hirslanden Zürich, und präsentierte Daten der 2017 veröffentlichten globalen Krankheitslast-Studie2, in welcher gezeigt wurde, dass Migräne zu den Krankheiten mit der höchsten Krankheitslast, gemessen in mit der Behinderung gelebten Jahren (Years lived with Disability, YLD), zählt. Migräne ist jedoch nicht nur eine häufig auftretende Erkrankung und eine mit der höchsten Krankheitslast, sondern auch eine oftmals zu wenig adäquat behandelte Erkrankung, bei deren Management es allgemein „noch viel Luft nach oben gibt“, wie aus verschiedenen Vorträgen des Symposiums hervorging.