26. Mai 2016

Asthma oder nicht Asthma, das ist die Frage

Ob wiederholte Atemnot und trockene Rasselgeräusche bei Kindern bereits als Asthma bronchiale bezeichnet werden können, hängt unter anderem von der Familienanamnese, dem Ergebnis von Allergietests und dem Ansprechen auf eine antiasthmatische Therapie ab.

Bei hoher Asthmawahrscheinlichkeit ist das Ansprechen auf Asthmatherapie ein wichtiges Diagnosekriterium.
Bei hoher Asthmawahrscheinlichkeit ist das Ansprechen auf Asthmatherapie ein wichtiges Diagnosekriterium.

Die Frage, ab wann bei Kindern ein Asthma vorliegt, kann auf zwei Arten beantwortet werden: aus einer inhaltlichen und einer zeitlichen Perspektive. Ein Beispiel für den inhaltlichen Zugang sind die Asthma-Leitlinien der British Thoracic Society, in denen anhand klinischer Merkmale Gruppen von Kindern mit unterschiedlicher Asthmawahrscheinlichkeit differenziert werden. Auffallend ist, dass Atemnot hier kein Kriterium ist. „Atemnot ist ein sehr unspezifisches Symptom und wird von Kindern sehr schlecht berichtet“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Thomas Frischer, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Wiener Wilhelminenspital. Auch Atemnot bei Belastung ist bei Kindern nicht aussagekräftig: Bei der Mehrzahl asthmatischer Kinder entpuppt sich eine anamnestische Belastungsdyspnoe als völlig normale physiologische Reaktion auf Anstrengungen.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune