27. Juni 2015

Leitlinie zum kognitiven Altern

Das Institute of Medicine (IOM) of the National Academies veröffentlichte im April dieses Jahres einen Bericht über kognitives Altern, der unter anderem Guidelines für Kliniker beinhaltet, die mit älteren Patienten zu tun haben.

Grafik: Institute of Medicine (IOM) of the National Academies

“Kognitives Altern” macht sich durch normale und allmähliche Veränderungen bemerkbar, die im Zuge des Alterns im Gehirn auftreten. Diese Form des Altern wirkt sich vor allem auf das Gedächtnis, die Verarbeitungsgeschwindigkeit, die Problemlösungskompetenz, das Lernen und die Entscheidungsfindung aus.

Der IOM Report on Cognitive Aging wurde im Journal of the American Medical Association zusammengefasst.

Die im April dieses Jahres veröffentlichten IOM Cognitive Aging Guidelines for Health Care Professionals bieten eine Zusammenfassung der Kernkompetenzen, welche Fachkräfte des Gesundheitswesens aufweisen sollten, die ältere Erwachsene behandeln. Darüber hinaus stellt das IOM eine Liste von Beurteilungen, Praxis-Leitlinien und Ressourcen zur Patientenaufklärung zur Verfügung.

Gan D. Blazer empfiehlt, dass Ärzte bei Routineuntersuchungen auch auf die kognitiven Veränderungen achten sollten, die im Zuge des Alterungsprozesses auftreten. Bei dieser Gelegenheit sollten Empfehlungen abgegeben werden, welche die kognitive Funktion aufrechterhalten.

Betroffene Patienten sollten dazu motiviert werden, sich mehr zu bewegen, kardivaskuläre Risikofaktoren zu reduzieren und sich mit ihrem Hausarzt darüber auszutauschen, welche Medikamente die Kognition beeinträchtigen könnten. Ärzte sollten ältere Patienten auch auf die Notwendigkeit von ausreichendem Schlaf, sozialem Austausch, intellektueller Aktivität und stetigem Lernen aufmerksam machen.

Die Kernkomeptenzen für im Gesundheitswesen tätige Personen, die mit Senioren zu tun haben, bestehen vor allem im Erkennen des Unterschieds zwischen normalem kognitivem Altern und Demenzerkrankungen sowie in der Beurteilung der kognitiven Gesundheit. Darüber hinaus sollte der Medikamentenkonsum dahingehend beobachtet werden, ob dieser womöglich zu einem Delir oder einer Verringerung der kognitiven Fähigkeiten führt.

Dan G. Blazer, Kristine Yaffe, Jason Karlawish
Cognitive Aging. A Report From the Institute of Medicine
JAMA. 2015;313(21):2121-2122. doi:10.1001/jama.2015.4380

Institute of Medicine
Cognitive Aging. An Action Guide for Health Care Providers