Über Versorgungsengpässe und Ausbildungsdefizite
Das österreichweite Angebot für eine adäquate Schmerzversorgung ist – entgegen allen internationalen Trends – nicht nur dünn und lückenhaft, sondern noch weiter auf Talfahrt. Wie effektiv eine multimodale Schmerztherapie sein könnte, hat die Evaluierung eines tagesklinischen Angebots an der Schmerzklinik Klagenfurt eindrucksvoll belegt. (CliniCum 6/18)
1,8 Millionen Menschen leiden in Österreich an chronischen oder chronisch wiederkehrenden Schmerzen, 400.000 davon sind aufgrund einer Schmerzkrankheit in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Grund für eine Chronifizierung ist nicht selten die falsche oder eine zu späte Akuttherapie. Trotz dieser weithin bekannten Tatsache wird die heimische Schmerzversorgungslandschaft, die ohnehin schon von einem äußerst bescheidenen Niveau gestartet war, weiterhin sukzessive ausgedünnt. „Schuld“ daran sind die zunehmenden personellen Engpässe in den Spitälern. Zehn Schmerzambulanzen wurden innerhalb der letzten zehn Jahre geschlossen, bei vielen der verbleibenden 48 die Öffnungszeiten zum Teil drastisch gekürzt. Und dort, wo Patienten nicht vor geschlossenen Türen stehen, werden die Leistungsangebote – entgegen dem medizinischen Stand des Wissens – vielerorts zurückgefahren.