6. Juni 2023Follow-up-Daten von SPACE

Axiale Spondyloarthritis: frühe Diagnose ist möglich

Patientinnen und Patienten, die wegen neu aufgetretener, chronischer Rückenschmerzen zu Rheumatologinnen und Rheumatologen überwiesen werden, haben mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 30% eine axiale Spondyloarthritis. Das zeigen die Ergebnisse der internationalen SPACE-Kohorte. Die bei Erstuntersuchung gestellte Diagnose ist bei der großen Mehrzahl der Betroffenen über ein Follow-up von zwei Jahren stabil.1

Mittelteil eines Mannes, der unter Rückenschmerzen leidet
Panuwat Dangsungnoen EyeEm/GettyImages

Bei der axialen Spondyloarthritis (axSpA) sind inakzeptable diagnostische Verzögerungen die Regel. Im weltweiten Durchschnitt dauert es sieben Jahre, bis die Erkrankung korrekt diagnostiziert wird.2 Damit benötigt die Diagnose der axSpA deutlich länger als die Diagnose anderer rheumatischer Erkrankungen, so Dr. Mary Lucy Marques vom Leiden University Medical Center. Aus diesem Grund wurde 2009 die internationale multizentrische longitudinale Kohorte SPondyloArthritis Caught Early (SPACE) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, verlässliche Daten zur Prävalenz der axSpA zu generieren und die Verlässlichkeit früher Diagnosen bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz unbekannter Genese zu ermitteln.3 Im Rahmen des EULAR 2023 wurden nun erstmals die Ergebnisse dieser Langzeitstudie vorgestellt.1

Konkret erhoben wurde die Zwei-Jahres-Prävalenz einer axSpA-Diagnose in einer Kohorte von Personen, die wegen kürzlich (≥3 Monate, ≤2 Jahre) eingetretener chronischer Rückenschmerzen einem Rheumatologen bzw. einer Rheumatologin zugewiesen wurden. Weiters wurden Veränderungen der Charakteristika von Probandinnen und Probanden mit oder ohne axSpA über zwei Jahre untersucht.

Das komplette diagnostische Work-up inkludierte SpA-Features, Acute-Phase-Proteine, HLA-B27 sowie Röntgen und MRT von Iliosakralgelenk (SI-CR und SI-MRI) und Wirbelsäule. Patientinnen und Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit einer axSpA-Diagnose (mindestens ein Haupt- oder mindestens zwei Neben-Features) wurden weiter beobachtet, alle anderen aus der Studie ausgeschlossen. Haupt-Features waren HLAB27, Uveitis, positive Familienanamnese sowie Sakroiliitis in Röntgen oder MRT. Neben-Features waren beispielsweise periphere Arthritis, entzündlicher Rückenschmerz, Psoriasis oder gutes Ansprechen auf NSAR.

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