29. Nov. 2018

BHB Linz: Zahlensalat rund um Anklage

FOTO: WIKIMEDIA / ANTON-KURT
FOTO: WIKIMEDIA / ANTON-KURT

Wie lange war die auf fahrlässige Tötung angeklagte Ärztin der Barmherzigen Brüder in Ausbildung?

Wie erfahren jene Assistenzärztin tatsächlich war, als sie am 18.11.2016 eine vermeintliche und später an den Folgen einer Aneurysma-Ruptur verstorbene „Migräne“-Patientin aus der Notfallambulanz der Barmherzigen Brüder Linz entlassen hatte, ist bisher ungewiss. Laut Prüfbericht der Sanitären Aufsicht der Stadt Linz befand sie sich seit Jänner 2015 (und nicht 2016, wie zuvor zitiert – wir bedauern) in Ausbildung zum Facharzt für Neurologie. Durch das falsche Zitat kamen jedoch weitere Ungereimtheiten ans Tageslicht: Das im Prüfbericht angegebene Datum widerspricht der Angabe der neuen Verteidigung, die Angeklagte sei erst im ersten Ausbildungsjahr an der Neurologie gewesen. Dem nicht genug: Die Ärztin/Verteidigung des Spitals hat in einer Stellungnahme im Vorjahr zwar angegeben, dass sie seit Jänner 2015 auf der Neurologie war (also passend zum Prüfbericht) und von Juni 2016 (sic!) bis Dezember 2016 in der Notfallambulanz. Diese Stellungnahme wurde heuer im Frühjahr, wenige Wochen vor der Anklage, seitens der Ärztin präzisiert: Zuerst sei sie 2015 ein halbes Jahr auf der Akut-Geriatrie gewesen, ab Juli 2015 dann auf der Neurologie. Das sind Details, die für das weitere Strafverfahren noch wesentlich sein könnten, gilt es doch die Ausbildungsverantwortung abzuklären.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune